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Ein Sprung ins kalte Wasser

Elisa & Santiago Castro, Donnerstag, 25. April 2024

Es kam alles etwas anders als geplant und die erste gemeinsame Reise von Santiago und Elisa endete beinahe in einer Überlebensübung. Und das Pech blieb ihnen hold. Doch trotz einiger Pleiten und Pannen sind die beiden heute immer noch miteinander unterwegs und geniessen die Bergwelt in vollen Zügen.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Bächli Bergsport haben wir Santiago und Elisa gefragt, weshalb sie am liebsten zusammen in den Bergen unterwegs sind.

Die erste gemeinsame Tour ist immer etwas Besonderes. Wie war das bei euch?

Santiago: Oh ja, das ist es sicherlich. Es war im Sommer 2022 und wir hatten gerade angefangen, uns zu treffen. 

Elisa: Wir waren über beide Ohren frisch verliebt und beschlossen, ein paar Tage im Tessin wandern und campen zu gehen. Und wir hätten es nicht besser treffen können für unser erstes gemeinsames Abenteuer. Die Nächte waren warm und wir schliefen unter dem freien Sternenhimmel. Es war einfach magisch.

Santiago: Ja, das war es. Auch wenn ich das Zelt die ganzen Tage vergebens durchs Tessin getragen habe (lacht). 

Elisa: Wir waren unter der Woche unterwegs und hatten die Wege und vor allem die Aussicht für uns ganz allein. Und was gibt es Schöneres, als diese Momente mit seinem Liebsten zu teilen. 

Santiago: Die Romantik nahm leider ein abruptes Ende, als ich die Hauptzutat für unser Abendessen vergessen hatte. Das kam bei Elisa weniger gut an. Verständlicherweise. 


«Ich war sofort im Überlebensmodus und begann die restlichen Vorräte auszubreiten und für die verbleibenden Tage zu rationieren.»

Elisa: Es war süss, wie er sich heldenhaft bemühte, unsere Ferien und, noch wichtiger, unser Überleben zu sichern. Aber ich konnte mir das Lachen dennoch nicht verkneifen, schliesslich waren wir ja nicht in der Wildnis Grönlands, wo’s Hunderte von Kilometern keinen Menschen gibt (lacht). Schlussendlich sind wir zur nächsten SAC-Hütte gewandert und liessen’s uns gut gehen. 

Das klingt nach abenteuerlichen Tagen im Maggiatal. Gab es für euch auf der Tour auch ein Highlight?

Santiago: Die ganze Tour war ein Highlight nach dem anderen. Ich bin aus Mexico City und die raue und doch sanfte Landschaft rund um die Maggia war etwas ganz Besonderes für mich. Nach einer langen Tour ins kalte, türkisfarbene Wasser zu springen und durch die ausserirdischen Felsformationen zu schwimmen – ein unvergessliches Erlebnis. 

Elisa: Man kann gar nicht anders als reinzuspringen und sich anschliessend auf den warmen Steinen von der Sonne trocknen zu lassen.


Seid ihr auf euren gemeinsamen Reisen auch schon in brenzlige Situationen geraten?

Santiago: Für unsere Klettertour durch den Balkan durften wir von einem Freund seinen charmanten gelben VW-Bus ausleihen. Die ersten paar Tage verliefen problemlos und wir fieberten den abgelegenen Kletterzielen entgegen. 

Elisa: Doch eines Morgens wollte der Bus nicht mehr anspringen. Wir waren bereits in einem abgelegenen Klettergebiet und hatten wenig bis keine Erfahrung mit betagten Fahrzeugen. 

«Daher taten wir das einzige, das uns beiden in den Sinn kam. Zweiter Gang rein und schieben.»

Santiago: Und siehe da, der Bus lief wieder. Den Rest unserer Reise mussten wir das Startprozedere jeweils wiederholen. Bei den engen, ungepflasterten Strässchen nicht immer ganz einfach. Doch irgendwie ging’s immer. Die ganze Schieberei war aber sicherlich anstrengender als das Klettern (lacht). 

Elisa: Trotzdem war unsere Reise voller atemberaubender Landschaften und unvergesslicher Momente. Die kleinen Pannen schweissten uns nur noch mehr zusammen und wir freuen uns bereits aufs nächste Abenteuer. 

Santiago: Dann wahrscheinlich aber ohne Bus (lacht).
 


Santiago & Elisa

Zusammen unterwegs seit: 2 Jahren
Erste gemeinsame Tour: Durchs Maggiatal
Darf nie fehlen: Notration 


Hier findest du weitere einmalige Geschichten aus 50 Jahren Bergleidenschaft 


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