«Mireille, was machen wir jetzt?», fragt mich David zum 3. Mal. «Es wäre schade, wenn man auf dem Gipfel nichts sieht!» David ist mein Führer und kennt diesen Gipfel auch nicht, ausser dass er den Ruf hat grossartig zu sein. Seit dem Morgengrauen hängt der Himmel tief und der Nebel ist dicht. Wir haben sogar gerade einen heftigen Schneeschauer abbekommen.
Aber wir gehen trotzdem weiter, wir würden uns ärgern unverrichteter Dinge zurückzukehren. Diese Dent d'Hérens, mit seinem mächtigen, pferdeähnlichen Rückgrat und den zwei Ohren, lockt mich schon seit so vielen Jahren. Ich kenne seine Silhouette gut, denn ich hatte alle Musse, ihn von der Bertolhütte aus zu beobachten, wo ich mehrere Saisons verbracht habe. Das war vor langer Zeit.
Auf schneebedeckten Felsen schreiten wir voran: «Ich schlage vor, bis zum Vorgipfel zu gehen. Ist das in Ordnung?» Ich stimme zu und frage mich, ob es die Spitze dieser Felswand ist. Schliesslich begrüsst uns ein heftiger Wind auf dem luftigen Bergrücken. Doch dank des Windes klart das Wetter endlich auf. «Komm schnell», ruft David, «ich bin auf dem Gipfel!» Glücklich können wir nur bestätigen, dass die Aussicht grossartig ist: das Matterhorn ist ganz nah und es sind etliche weitere Gipfel sichtbar! Leider verhindert der eisige Schneesturm, dass wir die Aussicht weiter geniessen können. Eine Minute später beginnen wir bereits mit dem Abstieg...
Einige Stunden später kann ich es trotz der Glückwünsche von Diego, dem freundlichen Hüttenwart des Rifugio Aosta, kaum glauben. Das war's, ich war da!
Die Geschichtenerzählerin
Mireille Chaperon berät Sie zu all Ihren Fragen rund um den Bergsport in unserer Filiale in Lausanne.
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