Der Alpstein ist im Winter eher schroff, allerdings ist die Säntis-Abfahrt zumindest bei den Locals fast schon legendär. Zumindest einmal im Touren-Leben sollte man diese gemacht haben, meine ein Freund von mir. Da mir die Region sowieso gefällt und ich mit dem Splitboard noch nie auf dem grössten Berg der Region stand, willigte ich begeistert zu. So befanden wir uns an einem frühlingshaften Samstag in der Gondel in Richtung Gipfel.
Der erste Teil war vielversprechend. Gleich von der Bergstation geht es über den sogenannten Gross Schnee runter zur Meglisalp. Offenes Gelände, viel Powder, ein einziger Genuss. Dort angekommen zogen wir unsere Felle auf und machten und auf, um die Höhenmeter zum Rotsteinpass in Angriff zu nehmen. Im gemütlichen Trab ging es nach oben, stets die nicht enden wollende Abfahrt nach Unterwasser vor Augen. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Pass ging es endlich los – aber irgendetwas stimmte nicht.
Den Tag zuvor zog ein Wind übers Land, der Saharastaub mit sich brachte. Anscheinend legte sich dieser vor allem aus südlich exponierten Hängen nieder; und tatsächlich, der Schnee hatte hier einen leicht gelb-rötlichen Schimmer. Das Problem war, dass das Ganze zwar nett anzusehen war, aber zu einer einzigen, klebrigen Masse wurde, die ein Vorwärtskommen unmöglich mache. Selbst in Hangneigungen über 30 Grad fühlten wir uns, als ob wir an Ort und Stelle feststecken würden. Von den flacheren Teilen fange ich gar nicht an.
Das Resultat war, dass wir die komplette Abfahrt mehr oder weniger zu Fuss machen mussten – da half auch kein frisches Kaltwachsen unterwegs. Das ständige Einsinken im Schnee gab uns den Rest. Völlig entkräftet kamen wir irgendwann im Tal an und legen erstmal einen Stopp bei einer Alpbeiz ein. Die Bedienung rettet dann schliesslich doch noch unseren Tag. Sie meinte nur: «Getränke gehen aufs Haus, ihr seid nicht die Ersten, die völlig erschöpft heute den Säntis runterkommen.» Immerhin.
Die Geschichtenerzählerin
Andrea Brändli arbeitet im Einkauf als Produktmanagerin. Ihr Fachgebiet sind Zelte und Schneeschuhe.
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Hinter dem heutigen Türchen versteckt sich ein Polar Thermal Multifunktionsschlauch von Buff. Damit Sie bei Ihren Touren im Winter nicht frieren – auch wenn Verhältnisse wie in der Sahara herrschen.
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