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Trailrunning im Wallis – Bergpanoramas zum Träumen!

Sophie Puydupin, Mittwoch, 11. Mai 2022

Entdecken Sie die Welt des Trailrunnings: Von der Ausrüstung über die ersten Schritte bis hin zu ausgeschilderten Routen – in unserem Fall im schönen Wallis.

Trailrunning ist ein modischer Sport und viele von uns geniessen die Freude am Laufen in den Bergen.

Dieser Sport erfordert wenig Ausrüstung und bietet zudem unzählige Entdeckungsmöglichkeiten, was ihn zu einer Disziplin macht, die für alle zugänglich ist. Jedes Jahr werden in der Schweiz (und natürlich auch anderswo) viele Veranstaltungen organisiert, bei denen im Rahmen eines überwachten Laufs neue Orte erkundet und zugleich die Leistungen gemessen und verglichen werden können.

Obwohl es möglich ist, an Wettbewerben teilzunehmen, werden Ihnen viele Trailrunner bestätigen: Trailrunning basiert vor allem auf den Prinzipien der gegenseitigen Hilfe und des Wohlwollens und bringt eine vereinte Gemeinschaft zusammen. Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen dient vor allem dem Ziel, ein Wegstück mit anderen Teilnehmern zu teilen und durch sportliche Aktivitäten Verbindungen zu knüpfen.


In diesem Artikel stelle ich zuallererst die Grundlagen vor, um mit dieser neuen Aktivität zu beginnen. Danach werden wir ein relativ neues Phänomen betrachten: Trailrunningspots. Diese Standorte tauchen überall in Europa auf und bieten einen idealen Rahmen, der ausschliesslich dem Training in der freien Natur gewidmet ist.

Der grosse Vorteil dieser Spots: Sie bieten markierte Trailrunning-Routen. Es ist auch möglich, diese Routen im Voraus auf den verschiedenen offiziellen Websites herunterzuladen. Dort finden sich zudem gute Beschreibungen der Routen sowie Angaben zu den aktuellen Bedingungen (sind die Routen zum Beispiel passierbar oder nicht). Manchmal ist es auch möglich, eine App herunterzuladen, auf welcher sich die Zeit aufzeichnen lässt und wo die Ergebnisse mit anderen Personen, die denselben Weg gelaufen sind, geteilt werden können.

Einige Stationen in der Schweiz wurden erst im Sommer 2019 eingeweiht, sie sind also noch sehr neu und entsprechend noch relativ unbekannt. Und natürlich bieten sie Strecken für alle Niveaus an, vom Anfänger bis zum erfahrensten Läufer!


Wie trainieren? Einige Grundlagen

Wenn Sie neu in der Disziplin sind, ist es wichtig, schrittweise zu beginnen. In der Regel haben Einsteiger bereits eine Laufgeschichte und möchten von da ausgehend in die Trail-Welt übergehen. Zunächst muss mit nur leicht unebenem Boden begonnen werden, um die Knöchel langsam zu belasten, ohne sie jedoch zu verletzen.

Wenn Sie es gewohnt sind, auf der Strasse 10 Kilometer gemütlich zu rennen, lassen Sie sich bei Ihrem ersten Trail-Ausflug nicht entmutigen: Bei gleicher Entfernung müssen Sie nun grössere Anstrengungen unternehmen! Sie müssen lernen, das Gelände zu „lesen“, jeden Schritt anzupassen und die Instabilitäten abzufedern, während Sie eine gute Haltung beibehalten. Dies werden Sie langsam erlernen und Sie werden sehen, es macht sehr viel Spass!

Daher rate ich Ihnen, zuerst auf Waldwegen zu trainieren, anstatt direkt in die Berge zu fahren, wo das Gelände noch rauer ist.

Nach Ablauf dieser Übergangszeit (wenn Sie genug Selbstvertrauen auf den Trails gewonnen haben) können Sie Ihren Spielplatz erweitern und sich in die Berge wagen! Dort steht Ihnen nochmals ein weiterer, grosser Schritt bevor: Wie geht man am bestem mit den Höhenunterschieden um, im Auf- wie auch im Abstieg. Natürlich beginnen Sie in dieser Hinsicht nicht bei null, das kann ich Ihnen versichern. Sie werden sehen, dass all die Wanderungen, die Sie so gerne in den Bergen unternehmen, für Sie auch beim Trailrunning sehr nützlich sein werden. In der Tat bestehen nämlich die Anstiege mit einer signifikanten Höhe während eines langen Trails die meiste Zeit darin, in einem sehr gleichmässigen Tempo zu gehen, anstatt darauf zu bestehen, zu laufen, da auf diese Weise Energie gespart wird.

Der Abstieg ist der technischste und am häufigsten übersehene Aspekt während des Trainings. Wenn Sie weiterkommen wollen, müssen Sie an Ihren Abstiegen arbeiten, das macht den Unterschied!

Um Fortschritte zu erzielen und gleichzeitig das Verletzungsrisiko im Zaun zu halten, ist es ratsam, die folgenden Hauptempfehlungen zu befolgen:

  1. Jedes Training besteht zunächst darin, eine sogenannte Basisarbeits-Phase einzuhalten, die der Entwicklung der Grundausdauer und der anaeroben Schwelle (daher Arbeit mit geringer Intensität) gewidmet ist, um eine solide Basis aufzubauen. Es ist ideal, 8 Wochen progressive Arbeit zu planen, bevor Sie mit einem spezifischeren Training fortfahren können.
  2. Erhöhen Sie die Kilometer und das Gefälle allmählich. Achten Sie im Idealfall darauf, einen Anstieg von 10% von einer Woche zur nächsten nicht zu überschreiten.
  3. Vermeiden Sie es, die Höhe und die Distanz gleichzeitig aggressiv zu erhöhen. Falls Sie beide gleichzeitig erhöhen, stellen Sie sicher, dass die Erhöhung die kumulierten 15% nicht überschreitet! Andernfalls hat Ihr Körper keine Zeit, sich richtig auf die plötzliche Belastung einzustellen.
  4. "Spezifisches" Training kann beginnen, sobald die Grundarbeit verstanden ist. Die spezifische Arbeit erstreckt sich über einen Zeitraum von ungefähr 6 Wochen. Hier können Sie spezifische Sitzungen einbeziehen, um Ihre Saison-Ziele besser vorzubereiten: Arbeit am Berg, Abstiegstechnik, lange Trails, manchmal vielleicht sogar Intensiv-Wochenenden.
  5. Und schliesslich das Wichtigste: Nehmen Sie sich regelmässige Ruhezeiten, in denen Sie die Trainingsbelastung halbieren. Persönlich schätze ich den folgenden Rhythmus: eine Woche Pause für jeden 3-wöchigen Zyklus progressiver Steigerung. So können Sie sich eine Woche im Monat ausruhen. Diese Pausen sind sowohl physisch als auch psychisch notwendig, um Ihre Ausdauer in diesem Sport zu gewährleisten.

Für weitere Informationen zum Ausdauertraining in den Bergen empfehle ich das Buch «Training for the Uphill Athlete» - dieses Werk ist eine unverzichtbare Ressource für das technische Hintergrundwissen. Und wenn Sie Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, mich zu kontaktieren, ich würde Ihnen gerne so viel wie möglich helfen!

Wie plane ich einen Trailrunning-Ausflug und welche Ausrüstung soll ich mitbringen?

Wie es jeder Ausflug in die Berge erfordert, ist es wichtig, dass Sie Ihren Trail vorher zu Hause vorbereiten. Selbst wenn die geplante Route normalerweise markiert ist, stelle ich meinerseits immer sicher, dass der GPX-Track auf meinem Handy und meiner Uhr verfügbar ist. Hierfür ist eine Uhr mit GPS-Funktion zwar keine lebensnotwendige Investition, wenn Sie diese neue Aktivität starten; Sie werden jedoch feststellen, dass dieses Tool Ihr bester Verbündeter wird, wenn Sie sich entscheiden, den Sprung zu wagen.

Sie können entweder die fixfertige GPX herunterladen, wenn Sie die Route online finden (wie dies bei den unten beschriebenen Trailrunningspots der Fall ist), oder Ihre Route selbst zeichnen, beispielsweise mit SwissTopo oder OutdoorActive.

Es ist auch naheliegend, das Wetter für Ihren Ausflug nachzuschauen, beispielsweise mit MeteoBlue, und die lokalen Informationen zu überprüfen (zugängliche Strassen, Webcams, um den Schneefall zu überprüfen, falls erforderlich usw.).

Bevor Sie abreisen, empfehle ich immer, mindestens eine Person in Ihrer Nähe über Ihr Vorhaben zu informieren: den Ort, die Route und die voraussichtliche Zeit für Ihre Tour.

In Bezug auf die Ausrüstung, die Sie für den Trail mitnehmen müssen, ist nicht viel erforderlich, und die Investition bleibt entsprechend gering. Hier ist eine kleine Zusammenfassung, die Ihnen bei der Vorbereitung Ihres Rucksacks hilft:

  • Eine Wasserreserve, die der Dauer der Anstrengung entspricht (dies hängt stark von den Menschen ab, es ist jedoch erforderlich, 100 ml für 15 Minuten Anstrengung zu zählen).
  • Eine der Dauer der Anstrengung entsprechende Nahrungsreserve (es wird empfohlen, in regelmässigen Abständen kleine Mengen zu essen).
  • Eine leichte wasserdichte Jacke (auch bei gutem Wetter! Bei der Höhe muss man mit kälteren Temperaturen rechnen und für Wetterumschwünge bereit sein.)
  • Ein Paar Stöcke (nicht obligatorisch, aber vorteilhaft, insbesondere über grosse Entfernungen. Ich empfehle zum Beispiel die Black Diamond Distance Carbon Z, die zusammenfaltbar, solide und sehr leicht sind).
  • Rettungsdecke (wiederum: wiegt nichts und kann in einer unerwünschten Situation den entscheidenden Unterschied ausmachen)
  • Sonnenschutz
  • Ein Paar Handschuhe bei niedrigen Temperaturen
  • Ein oder zwei Blasenpflaster (besonders wenn der Trail lang ist) 

Es gibt inzwischen Rucksäcke, die speziell für das Trailrunning entwickelt werden. Sie sind extrem leicht und bequem. Für Entfernungen von weniger als 30 Kilometern reicht eine Trailrunningweste mit weniger als 10 l aus. Für längere Strecken sollten Sie in Betracht ziehen, auf etwas grössere Modelle mit mindestens 10-12 l umzusteigen.

In Bezug auf Schuhe ist es unbedingt erforderlich, in ein Paar zu investieren, das für das Trailrunning geeignet ist. Im Gegensatz zu Strassenschuhen bieten diese einen besseren Halt auf den Trails. Die Auswahl ist gross und es ist wichtig, dass Sie Ihr neues Paar vor dem Kauf sorgfältig im Geschäft testen. Ich setze auf die Schuhe von Hoka One One – diese bieten eine gute Dämpfung und schonen die Knie bei langen Abstiegen. 


Wo trainieren? Trailrunningspots

Nachdem wir alle Vorbereitungen getroffen haben, können wir nun endlich loslegen!

Ich lade Sie ein, vier Trailrunning-Standorte im Wallis kennenzulernen. Eine Gemeinsamkeit aller Orte: Die Entfernung und der Höhenunterschied der Strecken bestimmen ihre Klassifizierung, die von grün / einfach, blau, rot und schliesslich schwarz / Experte reicht.


Portes du Soleil

Der Standort Portes du Soleil kombiniert Routen auf der Seite des Illiez-Tals in der Schweiz und auf der Seite des Abondance-Tals und Aulps-Tals in Frankreich. Insgesamt werden 54 Routen angeboten.

Auf der Seite des Illiez-Tals findet man folgende Strecken: 5 grüne, 5 blaue, 4 rote, 2 schwarze und 1 km vertikale.

Die kürzeste Strecke umfasst 4,8 Kilometer und die längste ist ein 24,2 Kilometer langer Trail mit 2’056 Metern Höhenunterschied. Ich für meinen Teil habe die Pas de Croisette-Tour getestet, die absolut grossartige Panoramen auf den Dents du Midi bietet.


Der Trailrunning-Standort Portes du Soleil: Lauf des Tages von der charmanten Stadt Val d'Illiez mit atemberaubenden Panoramen der Dents du Midi auf der Ausgangskarte.


Val d'Hérens

Der Standort Val d’Hérens verfügt über 17 Routen: 2 grüne, 5 blaue, 6 rote, 3 schwarze und 1 km vertikale. Die angebotenen Entfernungen reichen von 7,2 Kilometern bis 66,6 Kilometer mit 3'760 Metern Höhendifferenz (die letzte ist die Tour durch das Val d’Hérens).

Ich konnte insbesondere die Bramois-Vex-Tour, die Sie zu den Füssen der Euseigne-Pyramiden führt und die Balcons d'Evolène-Strecke ausprobieren. Die Landschaften sind abwechslungsreich, auf den Trails können Sie typische, kleine Weiler entdecken und die Borgne-Schluchte bietet bereits zu Beginn der Saison einen gut zugänglichen Weg. Die schwarzen Trailrouten bieten ihrerseits die Möglichkeit, einen Ausflug in die Höhe in einer herrlichen alpinen Umgebung zu unternehmen (zum Beispiel bis zur Cabane des Aiguilles Rouges auf 2’800 Metern!).


Der Trailrunning-Standort Val d’Hérens: Entdecken Sie die «Balcons d'Evolène», dann die berühmten «Pyramides d’Euseigne »


Das Skigebiet Val d'Anniviers

Der Standort im Val d'Anniviers bietet 15 Routen von Zinal, Saint-Luc und Vercorin aus startend. Mit 2’300 Metern Höhendifferenz finden Sie Strecken von 4,3 bis 27,6 Kilometern.

Die meisten Routen führen Sie in die Höhe, manchmal über 3’000 Meter über dem Meeresspiegel! Es ist daher wichtig, auf die Jahreszeit zu achten, die einen Trailrunning-Ausflug in dieser Höhe erlaubt. Das Val d’Anniviers bietet natürlich eine aussergewöhnliche Kulisse mit unvergesslichen Panoramen auf das Weisshorn, das Zinalrothorn, das Matterhorn oder die Dent Blanche.

Der Trail von Sarrasins, der in Vercorin startet, bietet eine sehr untypische Kulisse entlang der Bisse des Sarrasins, und die Passage durch die kleinen Weiler Pinsec lässt Sie beinahe in Träumen versinken!


Der Trailrunningspot Val d'Anniviers: entlang der Bisse des Saracens und Erkunden des typischen Weilers Pinsec.


Crans-Montana

Das Crans-Montana Resort verfügt über 15 Routen von 2 bis 55 Kilometern Länge und 4’200 Metern Höhenunterschied. Einige dieser Strecken entsprechen den permanenten Spuren des berühmten «Trail des Patrouilleurs» (15, 25, 40 und 55 Kilometer). Eine unterhaltsame Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten im Angesicht eines so grossen, spezifischen Projektes zu testen!

Die Touren bieten verschiedene Möglichkeiten, gehen mal durch den Wald und mal auf einen Höhenweg, stets mit einem Panoramablick auf die schönsten umliegenden Gipfel. Einige Routen führen auf über 3’000 Meter, daher ist es erneut unerlässlich, sich vorher über die Schneebedingungen zu informieren.


Trailrunningspot Crans Montana: Ein erfrischender Spaziergang durch den Tsans-Wald vom Dorf Icogne aus.


Jetzt sind Sie dran…

Nun, ich hoffe, diese kleine Übersicht hat Sie inspiriert! Ich wünsche Ihnen eine tolle Sommersaison auf all diesen neuen Trails. Egal für welchen Standort Sie sich entscheiden, jeder bietet Ihnen eine aussergewöhnliche Kulisse und ermöglicht Ihnen, die Gegend unabhängig Ihres Niveaus zu erkunden.

Wenn Sie neu einsteigen möchten, wenden Sie sich an das nächstgelegene Bächli-Geschäft – das passionierte Team von kann Sie bei allen Materialanforderungen beraten.

Und wenn Sie weitere Informationen wünschen, sei es in Bezug auf Vorbereitung, Schulung oder sogar Ideen für Ausflüge - zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren, ich tausche mich gerne über diese Themen aus!

Bis bald auf den Trails.


Quellen

Einarbeitung Theorie
«Training for the Uphill Athlete», geschrieben von Steve House, Scott Johnston und Kilian Jornet, publiziert 2019.

Trailrunningspots im Wallis

Tools zum Aufzeichnen Ihrer Routen

Wetter

MeteoBlue

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