Zustieg
Das Gute vorneweg – für ein alpines Klettererlebnis ist der Zustieg verglichen mit anderen Mehrseillängen-Touren kurz. Leider bietet sich die Benützung eines Autos, trotz Nähe zur Stadt Schwyz, an. Mit dem Auto fährt man bis nach Rätigs, Schwyz. Dort kann das Auto auf einem kleinen Abstellplatz parkieret werden. Rechts (in Fahrtrichtung kommend) vom Abstellplatz führt ein Wanderweg in den Wald. Diesem folgend, überquert man die erste Forststrasse. Sobald der Weg diese zum zweiten Mal schneidet, folgt man dieser nach links nach oben. Nach ca. 200 m verlässt man die Forststrasse wieder auf einen Wanderweg. Dieser führt auf eine Lichtung im Wald (Güntrigs). Von dort aus lassen sich die beiden Türme Peter und Paul das erste Mal erblicken. Nun die Lichtung überqueren und dem Wanderweg weiter folgen, bis nach etwa 300 Meter ein grosser Stein, angeschrieben mit «Klettern», zu finden ist. Von diesem geht es rechts nach oben weg. Zuerst geht es steil durch den Wald, bis man zum Schluss über Geröll an den Wandfuss heransteigt. Dieser Abschnitt ist mit roten Markierungen versehen. Der Wandfuss ist vom Auto aus in ungefähr einer Stunde erreichbar.
Entscheidet man sich trotzdem für die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr, so muss mit ungefähr 1 Stunde und 15 Minuten Mehraufwand gerechnet werden. Mit dem Bus kann man bis zur Haltestelle Schwyz, Dorfbach reisen. Von dort führt ein Wanderweg bis zum Abstellplatz des Autos. Dabei sind ungefähr 3km und 500 Höhenmeter zu bewältigen.
Kletterei
Peter und Paul (6b) ist die mittlere der drei eingerichteten Routen. Ganz links startet die Westkante (7a+). Gleich daneben findet sich der Einstieg für Peter und Paul (6b). Die ersten zwei Seillängen sind im moderaten Schwierigkeitsgrat (5c/4a), führen beinahe vertikal nach oben und sind eher plattig. Mit der dritten Seillänge (4b) quert man dann aus den Platten in die Wand und kommt so an die Hauptschwierigkeit. An diesem Stand kommen Peter und Paul, sowie Dreamliner (eine andere Route, 6c+, am Wandfuss weiter rechts beginnend, gut technische Kletterei) zusammen. Um in Peter und Paul zu bleiben, darf nicht zu gerade hochgestiegen werden. Man sollte etwas nach rechts um eine kleine Kante weiterklettern. Diese vierte Seillänge (6b) ist luftig und athletischen Charakters. Sie ist dank der vielen guten Griffe im Kalk jedoch nicht sehr technisch. Es folgt eine 35 Meter lange 6a. Mit einer weiteren 6a als sechste Seillänge wird dieser Abschnitt etwas ausdauernd. Zum Ausstieg ist es dann noch eine letzte 5b. Diese ist ebenfalls nicht sehr technisch, fallen wäre aufgrund des leicht gestuften Geländes jedoch unangenehm. Steigt man durch das Loch von Fels und Wurzel, so ist man am Schluss. Die Route ist durchgehend sehr gut eingerichtet. Die Hakenabstände sind meist nicht sehr weit voneinander entfernt, zudem bestehen viele Möglichkeiten fürs Setzen mobiler Sicherungsmittel. Deren Einsatz ist jedoch kaum nötig.
Eine weitere Option, welche sich zum Schluss bietet, ist die Besteigung des einen der zwei Türme. Folgt man jedoch der Westkante, ist die Besteigung mit 7a+/b schwierig. An der Nordwestseite des Zahns führt ausserdem eine alte Route (5a) nach oben. Auch südseitig gibt es noch Optionen. Für uns war nach Peter und Paul Schluss. Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, was uns dabei durch den Kopf ging. Die 5a-Option wäre fast (zu) geschenkt, um die Zwillingstürme noch zu erklettern. Ich weiss jedoch, dass ich sicherlich wieder einmal hierher zurückkomme, um noch eine andere Route zu klettern. Dann gehören auch die Türme dazu.
Abstieg
Über die Abseilpiste von Dreamliner kann man sich mit einem 50m Doppelseil und dreimaligen Abseilen (ca. 30, 50 und 50 Meter) gut zurückziehen. Unten angekommen begibt man sich auf gleichem Wege wie beim Zustieg zurück ins Tal. Mit etwas Glück offenbart der wunderschöne, auf dem Geröll gewachsene Wald in der Dämmerung ein schönes Schauspiel und es lassen sich die für gewöhnlich äusserst schreckhaften Gämsen aus unmittelbarer Nähe mit einer ungewohnten Ruhe beobachten. Sie machen die Nähe der Route zum Ballungsgebiet vergessen und geben der Kletterei ein schönes alpines Ambiente, trotz der grosszügigen Absicherung.
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