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App in die Berge

Fabian Reichle, Donnerstag, 10. Februar 2022

Es gibt für fast alles eine Lösung. Und jede dieser Lösungen gibt es in Form einer App. Mal äusserst nützlich, mal Spielerei, das mobile Gerät in der Hosentasche ist das digitale Taschenmesser unserer Zeit. So ist es nur logisch, dass die Welt der Apps auch Einzug in den Bergsport fand – insbesondere für Aktivitäten im Winter. Einige davon stellen wir euch vor.

Die Fülle an Apps ist gigantisch, daher muss als erstes ausgemistet werden. Wir haben diese Liste nach einigen Kriterien zusammengestellt – sie wäre sonst schlichtweg viel zu lang geworden. Darum folgende Attribute:

  • Die App muss für Android und iPhone verfügbar sein.
  • Sie muss kostenlos sein. Zumindest für die wichtigsten Features.
  • Primär muss sie für die Schweizer Alpen respektive weltweit konzipiert sein.
  • Ein Mehrwert für den (Winter-)Bergsport ist Pflicht.
  • Sie muss professionell betrieben und unterhalten sein.
  • Banale Apps wie eine Taschenlampe, die darüber hinaus in den meisten modernen Geräten sowieso integriert sind, werden nicht berücksichtigt.

Ein weiterer Punkt ist die Verfügbarkeit. Trotz aller Digitalisierung ist ein Smartphone nur dann brauchbar, wenn die Technik funktioniert. Funklöcher, Verbindungsabbruch zu GPS-Satelliten oder gar ein leerer Akku – in solchen Situationen helfen auch die ausgeklügeltsten Apps nicht weiter. Daher gilt: Backup. Eine zusätzliche Papierkarte, ein Taschenkompass und ein Funkgerät können nicht nur Ärger ersparen, sondern Leben retten. Zudem gilt: Was offline verfügbar ist, ist immer verfügbar. Und in Gruppen sollten Kolleg*innen wertvolle Daten ebenfalls auf ihren Geräten gespeichert haben.

Nun jedoch zu unseren Highlights. Diese Apps dürfen auf keinem Smartphone fehlen.


Rega


Es kann nie sicher genug sein. Wenn ihr auch nur eine App dieser Liste installiert, dann soll es diejenige der Rega sein. Das Prinzip ist denkbar simpel: Im Notfall öffnet ihr die App und könnt gleich auf der Einstiegsseite einen Alarm absetzen. Sogar bei schlechtem Empfang und im Ausland funktioniert die App. Dabei werdet ihr mit der Rega-Einsatzzentrale verbunden, parallel wird auch gleich euer Standort übermittelt. Hilfreiche Zusatzinfos wie Akkustand eures Handys oder eure Sprache, sofern hinterlegt, sind von der Rega-Leitung auch einsehbar. Nützliche Zusatzoptionen wie Notfallkontakte gibt es ebenfalls. Ansonsten ist die App nüchtern und pragmatisch, sie bietet das, was sie bieten muss. Das dafür äusserst effizient.

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White Risk


Die offizielle App des Instituts für Schnee und Lawinenforschung SLF. In der App gibt es aktuelle Lawinenbulletins und Schneeinformationen, eine spannende Wissensdatenbank mit Hangneigungsmesser, einem Tool zur Reduktionsmethode und weiterem. Interessant ist auch der Tourenbereich mit umfangreichem, weltweitem Kartenmaterial. Dieser ist jedoch nur im Lizenzmodell verfügbar.

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Swisstopo


Die Schweizerkarte im Taschenformat – mit einer geballten Ladung Informationen. Es gibt kaum etwas, das die App nicht anzeigen kann. Für den Bergsport im Winter gibt es ein eigenes Kartenlayout in weiss, in der sich beispielsweise Hangneigungen ab 30 Grad oder Wildruhezonen anzeigen lassen können. Ein Repertoire an Ski- und Schneeschuhtouren ist genauso vorhanden wie das Netz an Bergbahnen. Praktisch: Die offiziellen Schweiz Mobil-Routen sind ebenfalls bereits integriert und ein Panoramamodus zur Berggipfelerkennung ist auch vorhanden. Alternativen für letztere wären die eigene Schweiz Mobil-App oder Peakfinder.

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SAC


Die App des Schweizer Alpenclubs. Grundlage ist das Kartenmaterial von Swisstopo. Interessant wird es jedoch bei den Tourenvorschlägen und den SAC-Hütten, die allesamt (teils nur für Mitglieder) in der App untergebracht sind. Das macht die App zum idealen Planungstool.

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Outdooractive


Ein Kartentool, das vor allem auf der Bergsport-Community basiert. Hier findet ihr tausende von Tourenvorschlägen mit Höhen- und Zeitangaben, Schwierigkeit, persönlicher Einschätzung und vor allem GPS-Download.

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Maps.me


Eine weitere App für Karten. Diese hier trumpft jedoch vor allem im Ausland. Der Grund dafür ist, dass sämtliches Material mit wenigen Klicks einfach und sauber offline verfügbar gemacht werden kann.

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Meteoblue


Eine an der Uni Basel entwickelte Wetter-App. Sehr genau, umfangreich und trotz allem leicht bedienbar. Ein sehr interessantes Feature nennt sich Where2Go. Dabei wird auf einer Karte angezeigt, wo in nächster Zeit am meisten Sonne zu erwarten ist – und das auf wenige Meter genau.

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Landi Wetter


Eine weitere Wetter-App. Subjektiv wird sie in Sachen Umfang und Genauigkeit von Meteoblue geschlagen, allerdings ist der integrierte Niederschlagsradar äusserst präzise. Gerade am Berg praktisch, um einschätzen zu können, ob die Regenwolke nur ein kurzer Schauer oder doch eher ein ausgewachsener Sturm wird.

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Windy


Hier dreht sich alles um Wind. Auch wenn das primäre Zielpublikum nicht primär Skitourengeher sind, so kann die App durchaus von Vorteil sein, um sich ein detailliertes Bild über Schneeverfrachtungen und dergleichen zu machen.

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Strava


Nicht per se eine Bergsportapp und schon gar nicht spezifisch für den Wintersport, aber in Zeiten der Datenaufzeichnung und des GPS-Trackings unverzichtbar: Strava sammelt eure Leistungen und bietet euch eine effiziente, datenbasierte Trainingsunterstützung, wenn ihr es richtig nutzt. Der Vorteil: Garmin, Suunto, Polar und Co. betreiben geschlossene Plattformen mit ähnlichen Features, auf Strava werden jedoch Daten von allen Geräten integriert.

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