Es war der dritte Tag eines Gruppentrekkings auf dem legendären John Muir Trail. Wir befanden uns in der Nähe des Devils Postpiles, einer Felsformation in der Sierra Nevada in Kalifornien und waren etwas spät dran. Unsere zwei Freunde sind bereits aufgebrochen. Sie würden am Pass oben auf uns warten, liessen sie es uns wissen.
Also liefen auch wir los. Das Problem: Nach den ersten Schritten schüttete es aus allen Wolken und ein heftiges Gewitter zog auf. Eine Brücke bot uns zum Glück Schutz, eine halbe Stunde später konnten wir weitergehen. Als ich zwei Stunden später in der Ferne ein Camp erblickte, hatten wir endlich einen Lichtblick – wir würden uns aufwärmen und trocknen können. Fantastisch! Wohlgelaunt liefen wir also auf dem Trail weiter, bis es nur noch abwärts ging. Da wurde ich skeptisch. Ist das der richtige Weg? Ich rief meiner Partnerin zu, dass ich zurücklaufen würde, um mich neu zu orientieren. Ob sie es gehört hat, bin ich mir im Nachhinein nicht ganz sicher.
Im Laufschritt und mit 25 Kilogramm Gepäck beladen eilte ich den Weg zurück und tatsächlich, wir hatten eine Abzweigung übersehen. Also wieder im rasanten Schritt zurück, nur um festzustellen, dass meine Partnerin nicht mehr vor Ort ist. Nicht gut. So schnell ich kann, lief ich den falschen Weg weiter, den wir ursprünglich eingeschlagen hatten. Ich lief und lief und lief. Dazu rief ich ihren Namen. Nichts! Wo ist sie bloss?
Endlich, nach 40 Minuten hatte ich sie aufgeholt und ihr keuchend, dass wir den ganzen Weg zurück gehen müssen. Spätestens jetzt war die Stimmung im Keller. Und unsere Freunde warten irgendwo auf einem Pass. Aber wir lassen uns nicht demotivieren und nach einer gefühlten Unendlichkeit kommen wir bei besagtem Camp an, das ich früher erspähte.
Wir fühlten uns wie im Paradies: Hier gab es einen kleinen Laden mit vielen Nettigkeiten wie Pepsi Cola, Marsriegel und dergleichen. Immer noch gestresst wollten wir an der Kasse bezahlen. Freundlich blickte uns die Kassiererin an und bedankte sich mit den Worten: «Thanks, and have a good one!»
Wenn sie doch nur wüsste, welche Strapazen wir grad hinter uns brachten. Aber wir genossen den Moment, gönnten uns die kleine Auszeit und drei Stunden später kamen auch wir auf dem Pass an, wo unsere zwei anderen Partner besorgt – und auch ein wenig verärgert – warteten.
«Have a good one» - bis heute mein Leitspruch, wenn es am Berg mal ungemütlich und stressig wird.
Der Geschichtenerzähler
Thomas Fricker arbeitet in unserer Filiale in St.Gallen und leitet dort die Schuh-Abteilung.
Der Gewinn vom 11. Dezember
Hinter dem heutigen Türchen versteckt sich eine Dainty Minischirm von Euroschirm. Falls es auf Ihren Trekkingtouren wie aus Kübeln regnet, sind sie mit dem handlichen Minischirm bestens gewappnet.
Dieser Preis ist leider schon verlost worden.
Zu diesem Beitrag sind noch keine Kommentare vorhanden.
Kommentar schreiben