Es gibt drei Haupttypen von Skitourenbindungen: Rahmenbindungen, Pin-Bindungen und Hybridbindungen. Rahmenbindungen sind die älteste Variante und ähneln Alpinski-Bindungen. Sie sind robust, einfach einzusteigen und kompatibel mit den meisten Skitourenschuhmodellen, einschliesslich Alpinschuhen (obwohl diese aufgrund des mangelnden Aufstiegskomforts nicht empfohlen werden). Ein bedeutender Vorteil ist die einstellbare Sicherheit durch den Z-Wert für Vorder- und Hinterbacken (siehe Nummer 2 und 3 in Abbildung), der Verletzungen im Aufstiegs- und Abfahrtsmodus vorbeugt. Besonders bei eingeschränktem Gleichgewichtempfinden oder beeinträchtigter Koordination aufgrund von Verletzungen oder Krankheit kann eine Rahmenbindung sinnvoll sein. Die meisten Rahmenbindungen sind nach der Norm für Alpinbindungen (DIN ISO 13992) zertifiziert, was die Einhaltung von Sicherheitsstandards gewährleistet. Nachteile sind das Gewicht und der leicht geminderte Gehkomfort aufgrund des vorne liegenden Drehpunkts und des erforderlichen Anhebens des Rahmens bei jedem Schritt.
Um den Aufstieg im steilen Gelände zu erleichtern, gibt es Steighilfen (1). Mehr ist aber nicht immer besser: Die höchste Steighilfe ist nur für Ausnahmen gedacht. Bei Hangquerungen sind Steighilfen kontraproduktiv, weil der Fuss dann zum Abkippen neigt. Die Steighilfe sollte mit dem Stock aktiviert werden können.
Bei Pin-Bindungen wird der Vorderbacken (2) für den Aufstieg per Hebel verriegelt und in der Abfahrt soll die Bindung beim eingestellten Z-Wert auslösen. Da hier auch der Längenausgleich bei Durchbiegung des Skis und weitere Kräfte eine Rolle spielen, ist die exakte Bindungseinstellung durch den Händler absolut sicherheitsrelevant. Der Hinterbacken (3) wird bei Pin-Bindungen durch zwei Metallstifte fixiert, die im entsprechenden Insert am Schuh einrasten. So muss nicht der Bindungsrahmen bei jedem Schritt mit angehoben werden. Hybridbindungen umschliessen die Ferse noch umfassender – ähnlich wie bei einer Alpinbindung –, was die Kraftübertragung verbessert.
Von Pin- über Hybrid- bis Rahmenbindungen
Pin-Bindungen, entwickelt als Antwort auf die Schwächen von Rahmenbindungen, bieten mit ihrem geringen Gewicht und verbesserten Gehkomfort eine vielfältige Auswahl. Dynafit führte sie in den 1980er-Jahren ein, und seither haben Hersteller wie Fritschi, ATK und G3 das Angebot erweitert. Von leichtgewichtigen Rennbindungen bis hin zu komfortablen Modellen mit verschiedenen Funktionen findet jeder Skitourengeher das Passende. Pin-Bindungen mit Pin-Inserts (4) bieten trotz geringfügiger Nachteile, wie anfänglicher Einstiegsübung, erheblich besseren Gehkomfort. Sicherheitsbewusste Skitourengeher sollten beachten, dass nicht alle Pin-Bindungen einen Z-Wert für den Vorderbacken im Aufstiegsmodus bieten. Die Vielfalt reicht von niedrigen Z-Werten für Kinder bis zu höheren Werten für schwerere Fahrer, wie sie die ATK Freeraider 15 EVO oder die Fritschi Tecton 13 bieten.
Hybridbindungen, die die Vorteile von Rahmen- und Pin-Bindungen kombinieren, gewinnen an Beliebtheit. Hersteller von Modellen wie Salomon/Atomic (Shift MNC) oder Marker (Duke PT 12) verfügen über Erfahrung im Alpinskibereich und optimieren den Aufstieg dank den Pin-Vorderbacken. In der Abfahrt garantieren die Hinterbacken Sicherheit und eine effiziente Kraftübertragung. Im Vergleich zu reinen Pin-Bindungen sind Hybridbindungen etwas schwerer, bieten jedoch eine verbesserte Abfahrtsperformance. Die Entscheidung für einen bestimmten Bindungstyp sollte den geplanten Einsatz, Fahrstil und persönliche Vorlieben berücksichtigen. Ob mehrtägige Touren im Hochgebirge, kurze Anstiege beim Variantenfahren oder der Einstieg ins Skitourengehen – die optimale Abstimmung von Ski, Schuh und Bindung gewährleistet Sicherheit, Haltbarkeit und Spass.
Hybridbindungen kombinieren die Vorteile unterschiedlicher Systeme: Fersenfreiheit beim Aufstieg mit Pin-Vorderbacken und effiziente Kraftübertragung sowie Abfahrtsicherheit durch einen Hinterbacken, der Alpinbindungen ähnelt.
Die Verwendung von Pin-Bindungen erfordert Schuhe mit passenden Inserts. Es gibt jedoch bisher keine branchenweite Norm, was zu Abweichungen bei Pins-Inserts führen kann. Bächli-Fachberater setzen ihre Erfahrung ein, um die Passgenauigkeit zu prüfen, was nicht nur den Komfort, sondern auch die Sicherheit und Haltbarkeit beeinflusst. Die Verbreitung von Pin-Bindungen hat dazu geführt, dass einige Schuhe eine verkürzte Vorderkante haben, die ohne Adapter nicht zu Rahmenbindungen passen. Jede Bindung muss individuell auf den jeweiligen Schuh angepasst werden. Leichte Pin-Bindungen sind möglicherweise nicht ideal für sehr breite Ski, da höhere Hebelkräfte die Verbindung von Schuh und Hinterbacken beeinträchtigen können.
Besonders bei steifen Ski wird empfohlen, Bindungen mit Auslösemöglichkeiten vorne und hinten zu verwenden. Die Entscheidung für eine bestimmte Ski-Bindungskombination sollte auf das geplante Einsatzgebiet abgestimmt sein. Leichte Pin-Bindungen eignen sich gut für aufstiegsorientierte Ski, während für breite Powder-Skis eine robuste Hybridbindung empfohlen wird.
Im Hinblick auf die Pin-Inserts haben sich Pin-Aufnahmen am Vorderbacken weitgehend durchgesetzt. Trotz Initiativen wie «Certified Inserts» können jedoch Kompatibilitätsprobleme zwischen Schuh und Bindung auftreten. Sogar die Sohlendicke kann in diesem Zusammenhang entscheidend sein. Bei Bächli Bergsport werden deshalb alle Setups sorgfältig überprüft, um eine optimale Passgenauigkeit und damit Kompatibilität zwischen Schuh und Bindung sicherzustellen.
Dynafit entwickelte den ersten Pin-Bindungsprototyp im Jahr 1983. Interessant dabei ist, dass die eigentlichen Pins zu dieser Zeit noch am Schuh, nicht am Vorderbacken der Bindung, befestigt waren.
Das System entscheidet
Pin-Bindungen erfordern Schuhe mit passenden Inserts, jedoch fehlt bisher eine branchenweite Norm, was zu Abweichungen bei Pin-Inserts führen kann. Bächli-Bergsportberater nutzen ihre Erfahrung, um die Passgenauigkeit zu prüfen, was nicht nur den Komfort, sondern auch Sicherheit und Haltbarkeit beeinflusst. Die Verbreitung von Pin-Bindungen hat auch zu Schuhen mit verkürzter Vorderkante geführt, die ohne Adapter nicht zu Rahmenbindungen passen.
Jede Bindung muss individuell auf den Schuh angepasst werden. Leichte Pin-Bindungen sind nicht ideal für sehr breite Ski, da höhere Hebelkräfte die Verbindung von Schuh und Hinterbacken beeinträchtigen können. Für steife Ski empfehlen sich Bindungen mit Auslösemöglichkeiten vorne und hinten. Die Wahl zwischen Ski und Bindung sollte auf das Einsatzgebiet abgestimmt sein, wobei leichte Pin-Bindungen gut zu aufstiegsorientierten Ski passen, während für breite Powder-Skis eine robuste Hybridbindung empfohlen wird.
1. Die R12 von ATK, eine leistungsstarke Freetouring-Bindung, besticht durch ihr minimalistisches Design. Mit einem leichten Stopper am Hinterbacken, magnetischen Steighilfen und einem optimierten Easy-Entry-System mit Fast-In-System bietet sie Komfort beim Aufstieg. Das Snow-Pack-Proof-System verhindert Schneeansammlungen unter den Vorderbacken. Der einstellbare Auslösewert im Bereich von 5 bis 12 macht sie ideal für Skibreiten von 80 bis 120 Millimetern unter der Bindung.
Gewicht: 660 g/Paar CHF 549.–
2. Die Tecton 13 von Fritschi ist eine leichte und stabile Tourenbindung mit carbonverstärktem Front- und Fersengehäuse. Die Verwendung von stabilem Metall in den inneren Komponenten gewährleistet eine direkte Kraftübertragung ähnlich einer Alpin-Bindung. Die DIN-genormten Z-Werte (5 bis 13) sind sowohl am Front- als auch am Fersenbacken einstellbar, wobei der dynamische Längenausgleich ungewollte Auslösungen bei starken Schlägen verhindert. Die intuitive Bedienung, doppelte Steighilfe und ein einfacher Einstieg machen die Tecton 13 zur zuverlässigen Wahl für Skitouren, Skihochtouren und Freetouring.
Gewicht: 1100 g/Paar (ohne Stopper) CHF 539.–
Service und Beratung
Ganz schön kompliziert, die richtige Skitourenbindung zu finden? Nein! Bächli bietet in seinen Filialen ausführliche Beratung, um das passende System aus Bindung, Ski und Schuh zu finden. Die Prüfung der Kompatibilität erfolgt nach der Montage und Bindungseinstellung, um sicherzustellen, dass jedes Setup optimal harmoniert. Matthias Schmid, Produktmanager Hardware bei Bächli Bergsport, betont die Flexibilität, auf die Wünsche der Kunden einzugehen und bei Bedarf individuelle Lösungen zu finden. Dies gilt auch für Bindungszubehör, vom Stopper über den Fangriemen bis zum Harscheisen.
Einbindung der eigenen Ausrüstung und Pflegetipps
Wer mit einer neuen Bindung liebäugelt, sollte bereits vor der Beratung überlegen, auf welchen Touren sie eingesetzt werden soll. Das Mitbringen von bereits vorhandenen Schuhen oder Ski erleichtert die Auswahl. Bächli steht auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite, insbesondere hinsichtlich Pflege und Wartung der Skitourenausrüstung. Matthias Schmid rät zur behutsamen Pflege von ultraleichten Bindungen und betont, dass eine regelmässige Wartung in der Regel nicht notwendig ist. Im Falle von Problemen steht die Werkstatt in jeder Filiale für Reparaturen und Servicearbeiten zur Verfügung, wobei eine telefonische Anmeldung im Voraus ratsam ist.
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