Die wichtigsten Regeln, die du beim Schneeschuh-Wandern beachten musst, im Schnelldurchlauf:
- Touren mit Bedacht planen
Schneeschuh-Laufen nimmt Zeit und Energie in Anspruch. Dazu kommt, dass die Tage im Winter viel früher enden. Darum vor Tourenantritt unbedingt die Route, das Gelände und die Infrastruktur in der Zielregion studieren und nicht zu knapp kalkulieren.
- Angemessene Bekleidung
Auf Schneeschuh-Touren kommst du schnell ins Schwitzen, während oben auf dem Gipfel ein eisiger Wind zieht. Wenn du den Trail betrittst, musst du dieser Bandbreite an Bedingungen entsprechend gekleidet/ausgerüstet sein. Am besten kleidest du dich nach dem Schichtenprinzip.
- Auf den Schuh kommt es an
Absolut zentral ist das Schuhwerk, welches du trägst. Deine Schuhe müssen dich den ganzen Tag warmhalten und absolut wasserdicht sein. Geeignete Winterschuhe findest du in unserem Sortiment.
- Angemessene technische Ausrüstung
Die Auswahl an Schneeschuhen ist gross und für unterschiedliche Anforderungen stehen verschiedene Modelle bereit. Es lohnt sich, Beratung in Anspruch zu nehmen und beim Kauf nicht «aus der Hüfte zu schiessen». Das Schuhwerk am Tag der Beratung und des Kaufes unbedingt dabeihaben. Du kannst in unseren Filialen übrigens einen individuellen Beratungstermin im Vornherein buchen.
- Geh- und Wandertechnik
Die wichtigste Regel ist schlicht und einfach: Gleichmässig gehen. Ein Schritt vor den anderen setzen, einen angenehmen Rhythmus einpendeln lassen und aufmerksam bleiben. Wer die Techniken im Detail erlernen möchte, besucht am besten eine geführte Tour – bei Bächli on Tour wirst du allenfalls fündig.
- Sicherheit
Die folgenden 8 Trails gehören zum offiziellen Wegnetz von Schweizmobil. Das bedeutet, sie sind ausgeschildert und von alpinen Gefahren wie Lawinen gesichert. Wer sich abseits gesicherter Routen bewegen will, sollte unbedingt eine Standardlawinenrettungsausrüstung (LVS, Sonde, Schaufel) auf sich tragen und sich auskennen mit Lawinenkunde, dem Lesen und Beurteilen von Gelände.
1. Im Anblick des mächtigen Säntis auf den Fähnerenspitz (Rundweg)
Die Tour startet bei der Talstation Hoher Kasten in Brülisau auf etwas mehr als 900 Metern über Meer. Auf den folgenden 4.5 Kilometern steigt die Route kontinuierlich an und bringt den Kreislauf ordentlich in Schwung. Es wird jedoch schnell klar, dass sich die Strapazen lohnen werden: Der weltberühmte Alpstein sitzt stolz im direkten Angesicht des Fähnerenspitzes. Auf dem Spitz auf rund 1500 Metern über Meer angekommen, eröffnet sich ein wahnsinniger Rundum-Blick. Der Alpstein mit dem Säntis markiert eines der ganz besonderen Highlights dieses Panoramas, doch auch das St. Galler Rheintal, welches sich in der Tiefe bis hinauf zum Bodensee hinzieht, vermag die Blicke zu bannen. Besonders nach dem Eindunkeln, wenn die Dörfer und Städte warme Lichtkegel in den Nachthimmel werfen, ist der Blick von hier oben unbeschreiblich.
- Dauer: 4 bis 5 Stunden
- Länge: 9 Kilometer
- Aufstieg: rund 600 Meter
- Abstieg: rund 600 Meter
- Kondition: grosse Fitness erforderlich
- Tourenhighlight: Rundumsicht mit Alpstein und St. Galler Rheintal
- Karte und Routenprofil
2. Auf dem Percorso Cioss Prato im Val Bedretto (Rundweg)
Das Val Bedretto ist sozusagen die letzte Tessiner Bastion vor dem Nufenen Pass und der dahinterliegenden Wallisser Herrschaft. Wenn es kürzlich frisch geschneit hat, ächzen die Tannen und Lärchen unter dem Schnee. Der Percorso Cioss Prato ist ein 4 Kilometer langer Naturlehrpfad, welcher dank nur geringer Höhendifferenz auch für Einsteiger geeignet ist und für den keine besondere Kondition erforderlich ist. Entlang der Route sind verschiedene Infotafeln angebracht; je nach Schneeverhältnis sind diese allerdings besser oder schlechter sicht- und lesbar. Die 4 Kilometer lange Rundtour startet und endet beim Restaurant Cioss Prato und führt durch stille Nadelwälder und über verschneite Weiden am Fusse des Chüebodenhorns und des Pizzo Rotondo.
- Dauer: 1.5 bis 2 Stunden
- Länge: 4 Kilometer
- Aufstieg: 200 Meter
- Abstieg: 200 Meter
- Kondition: geringe Fitness ist ausreichend
- Tourenhighlight: Nadelwälder mit Lärchen und Tannen
- Karte und Routenprofil
3. Ein Hauch Himalaya auf dem Blattenegg-Salwideli Trail
In Sörenberg, im südlichen Zipfel der UNESCO Biosphäre Entlebuch, befindet sich der Blattenegg-Salwideli Trail. Er beginnt bei der Talstation Schönenboden der Luftseilbahn Brienzer Rothorn und verläuft auf den ersten 750 Metern flach. Über die Alp Schlacht und das Hintersteinetli führt der Trail dann in einem kontinuierlichen Anstieg hinauf zur Blattenegg, dem höchstgelegenen Punkt der Tour auf 1635 Metern. Es offenbart sich ein grandioser Blick auf die Schrattenfluh. Wenn die Sonne im richtigen Winkel auf den unverkennbaren, schneebedeckten Schrattenkalk fällt und dazu noch etwas Nebel der Bergkette entlang zieht, wirkt die Schrattenfluh wie ein gestandener Sechs- oder Siebentausender im Himalaya. Von der Blattenegg, welche sich genau in der Mitte der Strecke befindet, verläuft die Route hinunter zum Berggasthaus Salwideli, welches das Ende des Trails 910 markiert.
- Dauer: 3 bis 4 Stunden
- Länge: 8 Kilometer
- Aufstieg: 435 Meter
- Abstieg: 324 Meter
- Kondition: mittlere Fitness notwendig
- Tourenhighlight: Blick auf die Schrattenfluh
- Karte und Routenprofil
4. Am Fusse der Gastlosen zur Grubenberghütte
Die «Saanenländer Dolomiten» sind ein wahrer Geheimtipp, der es auch auf Instagram noch nicht ins Rampenlicht geschafft hat. Noch nicht. Entlang des Fusses dieser akzentuierten Kalkgebirgskette führt ein Schneeschuhtrail zur Grubenberghütte. Die Route beginnt beim Winterparkplatz Birematte, etwas ausserhalb des verstreuten Bergweilers Abländischen. Es geht gleich ordentlich zur Sache und der gut markierte Pfad nimmt die 560 Höhenmeter in Angriff, welche auf dem Weg hinauf zur Grubenberghütte auf 1833 Metern über Meer absolviert werden müssen. Im Winter, wenn alles unter einer dicken Schneedecke liegt, ist es faszinierend still hier. Die einzigen Geräusche sind das gleichmässige Knirschen der Schneeschuhe, die diese Stille zu brechen vermögen. Ganz am Schluss, wenn der Weg nochmals steil ansteigt, geben die Hügel den Blick auf die Alpenspitzen in der Ferne frei.
- Dauer: 4 bis 5 Stunden
- Länge: 8 Kilometer
- Aufstieg: 560 Meter
- Abstieg: 560 Meter
- Kondition: gute Fitness erforderlich
- Tourenhighlight: Abgeschiedenheit und Stille
- Karte und Routenprofil
5. Schneeschuhtrail Hirsegg-Chlus
Wir kommen nochmals zurück ins Mariental und nach Sörenberg. Denn es gibt einen weiteren Trail, welcher nicht unerwähnt bleiben kann. Sozusagen schnurgerade und mit mehr oder weniger gleichbleibender Steigung führt hier ein Trail von der Busstation Hirsegg hinauf zur Chlushütte. Die fast 800 Höhenmeter haben es wirklich in sich, doch der Blick auf die manchmal unwirklich wirkende Schrattenfluh und das dominante Brienzer Rothorn entlöhnen bestens für die Strapazen. Das absolute Highlight ist jedoch die Sicht von der Chlus: Der Brienzergrat, dahinter die Berner Oberländer Alpengipfel, gekrönt von Eiger, Mönch und Jungfrau, malen zusammen ein Bild, von welchem man kaum genug kriegen kann. Je nach individueller Tourenplanung führt der Abstieg über die gleiche Route direkt wieder zurück, oder aber am darauffolgenden Tag.
Spezialhinweis: Den markierten Pfad auf keinen Fall verlassen! Die Schrattenfluh ist nicht nur ein Schutzgebiet, sondern auch durchzogen von Spalten, Scharten und Löchern.
- Dauer: 6 Stunden
- Länge: 11 Kilometer
- Aufstieg: 780 Meter
- Abstieg: 780 Meter
- Kondition: gute Fitness erforderlich
- Tourenhighlight: Aussicht von der Chlus
- Karte und Routenprofil
6. Parcours d’Auta Chia (Rundweg)
Der nächste Touren-Tipp führt ins Greyerzerland. Los geht es beim Kloser La Valsainte. Über 7 Kilometer und knapp 700 Höhenmeter begehen Schneeschuh-Sportler und -Sportlerinnen eine wunderschöne Tour, die an verschiedenen geschützten, urchig-heimeligen Châlets des Freiburger Kulturerbes vorbeiführen. Oben erwartet Tourengänger wiederum ein grossartiges Panorama: Moléson, Berra, Kaiseregg und natürlich die Gebirgszüge zwischen Saanen, Bulle und Gstaad, zu denen auch die Gastlosen zählen. Der Rückweg verläuft vorwiegend durch Wald.
- Dauer: 6 bis 7 Stunden
- Länge: 14 Kilometer
- Aufstieg: 680 Meter
- Abstieg: 680 Meter
- Kondition: gute Fitness erforderlich
- Tourenhighlight: Freiburger Châlets
- Karte und Routenprofil
7. Bettmeralp-Riederalp Trail (Rundweg)
Unter den wachsamen Augen der mächtigen Wallisser Viertausender führt dieser kurze und vor allem für Einsteiger bestens geeignete Rundweg von der Bergstation Bettmeralp durch den Weiler Flesch zur Riederalp und entlang der Rückseite der Schweibufluo wieder zurück. Besonders im im idyllischen Flesch bieten sich im tiefen Winter wundervolle Bilder, die nicht nur auf Instagram Millionenfach geteilt wurden, sondern sich wahrlich ins Herz meisseln, wie es die Walliser Touristiker treffend sagen. Man kann sich kaum sattsehen an den in den Hang verteilten Holzhäuschen, die still und unschuldig unter wulstigen und schweren Schneekuppen hervorschauen. Bei guter Sicht ist in der Ferne das Matterhorn mit seiner ikonischen Form deutlich erkennbar.
- Dauer: 2 bis 2.5 Stunden
- Länge: 4 Kilometer
- Aufstieg: 260 Meter
- Abstieg: 260 Meter
- Kondition: geringe Fitness ist ausreichend
- Tourenhighlight: idyllischer Weiler Flesch
- Karte und Routenprofil
8. Parcours Col du Mollendruz-Châtel (Rundweg)
Die Winterlandschaften im Waadtälnder Jura könnten aus einem Gemälde stammen und zeigt oberhalb des Lac de Joux von ihrer besten Seite. Die weissen Hügel ziehen sanfte Linien in die Landschaft, der Wind türmt den Schnee an den exponierten Stellen zu Wehen auf und zeichnet unablässig einzigartige Muster. Die Schneeschuh-Rundroute Nr 453 beginnt beim Parkplatz Col du Mollendruz und verläuft auf dem ersten Kilometer flach. Dann beginnt der Anstieg von rund 1170 entlang der Nordflanke des Châtel hinauf auf 1430 Meter über Meer. Beim Gipfelkreuz erwartet Winterwandernde eine eindrückliche Aussicht mit Blick auf den Genfersee mit dem Mont-Blanc-Massiv im Hintergrund. Der Rückweg führt entlang einer Routen-Variation und in alles in allem 3 bis 4 Stunden reiner Laufzeit ist dieser wunderschöne Rundweg absolviert.
- Dauer: 3 bis 4 Stunden
- Länge: 7 Kilometer
- Aufstieg: 380 Meter
- Abstieg: 380 Meter
- Kondition: mittlere Fitness notwendig
- Tourenhighlight: Blick auf den Genfersee mit dem mächtigen Mont-Blanc-Massiv
- Karte und Routenprofil
Über den Autor
Marco liebt es, draussen zwischen Talsohle und Alpengipfel kleine und grosse Abenteuer zu erleben. Das Schreiben ist seine Passion und er glaubt ungebrochen an die Kraft von spannenden Geschichten. Das hat er zu seinem Beruf gemacht und heute ist er digitaler Marketer und selbstständiger Contentprofi. Marco spricht fließend Digital, fotografiert leidenschaftlich, rennt, klettert, übernachtet im Zelt und seit er einen VW-Bus besitzt, besteigt er eigentlich kaum noch ein Flugzeug.
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