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Patrouille mal zwei - das Bächli Race Team

Thomas Ebert, Mittwoch, 21. März 2018

Vor zehn Jahren wurde das Bächli Race Team gegründet. 2018 bringt die «Betriebssportgruppe» erstmals zwei Skizüge bei der
legendären Patrouille des Glaciers an den Start. Ein Interview mit Patrik Herrmann.

PATRIK, WIE LÄUFT DIE VORBEREITUNG? 
Ich muss ehrlich sagen: Einen Trainingsplan haben wir gar nicht. Klar üben wir Dinge, etwa zusammen am Seil abzufahren. Am Berg sind wir sowieso ständig unterwegs. Für unsere Debütanten wird es wichtig sein, vorher auch mal lange Etappen über 3000, 4000 Höhenmeter zu gehen. Wie teile ich mir diese Strecke ein? Was muss ich essen? Was verträgt mein Körper? Da ist jeder ein bisschen individuell.

WAS PASSIERT IN DEN LETZTEN WOCHEN VOR DER PDG?
Kurz vor der PDG werden wir uns akklimatisieren. An der Tête Blanche ist man über 3600 Meter, da merkt man sofort, ob man vorher auch ein bisschen in der Höhe war. Und wir starten bei der Skimara im Berner Oberland. Wir bereiten uns schon vor. Man kann bei der PDG nicht einfach starten und hoffen, dass alles gut wird.

VOR WELCHER PASSAGE HAST DU AM MEISTEN RESPEKT?
Letztes Mal gab es unter der Tête Blanche einen kleinen Stau, und im Renndress und den leichten Handschuhen ist mir schnell ziemlich kalt geworden. Meine Kollegen mussten mir dann oben sogar die Handschuhe und die Jacke anziehen. Davor habe ich Respekt – aber jetzt weiss ich ja Bescheid.

INVESTIERT IHR EIN PAAR GRAMM MEHR IN KOMFORT UND SICHERHEIT?
Nein, wir gehen mit Rennmaterial. Es läuft sich einfach viel flotter. Und es funktioniert gut, das hält.

WAS IST DEINE AUFGABE ALS ORGANISATOR UND PATROUILLENFÜHRER?
Vor allem die Taktik. Die Patrouille ist nicht nur «Kopf nach unten und gehen». Wichtig ist: Wer führt die Gruppe, wer ist hinten am Seil, wer fährt in der Mitte? Wann verpflegen wir uns? Man muss vorausschauen, wo man am besten abfährt, die Fellwechsel ankündigen – und auch ein bisschen aufmuntern und motivieren.

HAST DU EINEN GEHEIMTIPP FÜR SCHLECHTE PHASEN IM RENNEN?
Haribo Colafläschchen! Die funktionieren bei mir besser als Gels. Und manchmal Bündnerfleisch, damit man etwas zwischen die Zähne kriegt.

WAS HABT IHR EUCH VORGENOMMEN?
Beide Teams sind für die grosse Strecke von Zermatt nach Verbier gemeldet. Die einen werden ein bisschen schneller sein, wir vermutlich etwas langsamer. Aber die Zeit ist relativ. Wichtig ist uns vor allem das Erlebnis. Das ist schon einmalig, dass man überhaupt im Hochgebirge bei einem Skitourenrennen starten darf.

SEHR BESCHEIDEN – HABT IHR KEINE ZEIT IM KOPF?
So um die zwölf Stunden wären wieder schön. Von unserem Race Team 1 erwarte ich um die zehn Stunden, vielleicht sogar ein bisschen schneller. Die Jungs sind wirklich fit, haben einen Trainingsplan und geben Vollgas.

UND WENN IHR DIE ZEITEN UNTERBIETET, GIBT’S EINE BEFÖRDERUNG FÜR ALLE?
Nein, da haben wir leider nichts ausgemacht! Aber so ein Ziel spornt schon an. Jeder wird im Ziel gefeiert und beklatscht, nicht nur die Sieger. Das ist ein unglaublich schönes Gefühl. Die Motivation ist bei der PDG sicher das geringste Problem.

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