PATRIK, WIE LÄUFT DIE VORBEREITUNG?
Ich muss ehrlich sagen: Einen Trainingsplan
haben wir gar nicht. Klar üben wir Dinge, etwa
zusammen am Seil abzufahren. Am Berg sind wir
sowieso ständig unterwegs. Für unsere Debütanten
wird es wichtig sein, vorher auch mal lange
Etappen über 3000, 4000 Höhenmeter zu gehen.
Wie teile ich mir diese Strecke ein? Was muss ich
essen? Was verträgt mein Körper? Da ist jeder
ein bisschen individuell.
WAS PASSIERT IN DEN LETZTEN
WOCHEN VOR DER PDG?
Kurz vor der PDG werden wir uns akklimatisieren.
An der Tête Blanche ist man über 3600 Meter,
da merkt man sofort, ob man vorher auch ein
bisschen in der Höhe war. Und wir starten bei der
Skimara im Berner Oberland. Wir bereiten uns
schon vor. Man kann bei der PDG nicht einfach
starten und hoffen, dass alles gut wird.
VOR WELCHER PASSAGE HAST DU
AM MEISTEN RESPEKT?
Letztes Mal gab es unter der Tête Blanche einen
kleinen Stau, und im Renndress und den leichten
Handschuhen ist mir schnell ziemlich kalt geworden.
Meine Kollegen mussten mir dann oben
sogar die Handschuhe und die Jacke anziehen.
Davor habe ich Respekt – aber jetzt weiss ich ja
Bescheid.
INVESTIERT IHR EIN PAAR GRAMM MEHR
IN KOMFORT UND SICHERHEIT?
Nein, wir gehen mit Rennmaterial. Es läuft sich
einfach viel flotter. Und es funktioniert gut, das hält.
WAS IST DEINE AUFGABE ALS ORGANISATOR
UND PATROUILLENFÜHRER?
Vor allem die Taktik. Die Patrouille ist nicht nur
«Kopf nach unten und gehen». Wichtig ist:
Wer führt die Gruppe, wer ist hinten am Seil,
wer fährt in der Mitte? Wann verpflegen wir
uns? Man muss vorausschauen, wo man am
besten abfährt, die Fellwechsel ankündigen –
und auch ein bisschen aufmuntern und
motivieren.
HAST DU EINEN GEHEIMTIPP FÜR
SCHLECHTE PHASEN IM RENNEN?
Haribo Colafläschchen! Die funktionieren
bei mir besser als Gels. Und manchmal
Bündnerfleisch, damit man etwas zwischen
die Zähne kriegt.
WAS HABT IHR EUCH VORGENOMMEN?
Beide Teams sind für die grosse Strecke von
Zermatt nach Verbier gemeldet. Die einen
werden ein bisschen schneller sein, wir vermutlich
etwas langsamer. Aber die Zeit ist
relativ. Wichtig ist uns vor allem das Erlebnis.
Das ist schon einmalig, dass man überhaupt
im Hochgebirge bei einem Skitourenrennen
starten darf.
SEHR BESCHEIDEN – HABT IHR KEINE
ZEIT IM KOPF?
So um die zwölf Stunden wären wieder schön.
Von unserem Race Team 1 erwarte ich um die
zehn Stunden, vielleicht sogar ein bisschen
schneller. Die Jungs sind wirklich fit, haben
einen Trainingsplan und geben Vollgas.
UND WENN IHR DIE ZEITEN UNTERBIETET,
GIBT’S EINE BEFÖRDERUNG FÜR ALLE?
Nein, da haben wir leider nichts ausgemacht!
Aber so ein Ziel spornt schon an. Jeder wird
im Ziel gefeiert und beklatscht, nicht nur die
Sieger. Das ist ein unglaublich schönes Gefühl.
Die Motivation ist bei der PDG sicher das geringste
Problem.
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