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Vom Tessin bis auf den höchsten Berg von Nordafrika

Jonas Lambrigger, Freitag, 23. Februar 2024

Als Bergführer zieht Jonas mit seinen Gästen Manuela und Victor bereits seit 10 Jahren von Gipfel zu Gipfel. Dabei zieht es die eingefuchste Dreierseilschaft auch immer wieder in exotische Bergwelten.

Anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums erzählen uns Jonas Lambrigger, Manuela und Victor, warum sie am liebsten zusammen in den Bergen unterwegs sind.

Manuela und Victor sind sehr unkomplizierte Gäste, die vor allem die Bewegung in allen Facetten lieben. Egal ob der Gipfel Dom, Nadelhorn oder Gran Paradiso heisst, ob es sich um einen 3000er handelt oder ob wir im Tessin Sportklettern gehen. 

Das gegenseitige Vertrauen, wenn wir zu dritt miteinander unterwegs sind, verbindet uns. Das spüre und schätze ich bei den beiden extrem. Sie sind nicht auf bestimmte Gipfel-Namen fixiert, sondern vertrauen auf meine Erfahrung als Bergführer. Schliesslich bin ich in erster Linie für die Sicherheit und die Gesundheit meiner Gäste am Berg verantwortlich. 

Der Gipfel ist nicht das höchste Ziel

Ein geplanter Gipfel muss immer in Anbetracht der vorherrschenden Verhältnisse realistisch sein. Ansonsten brechen wir nicht auf oder passen unsere Tour entsprechend an. Das geht von einem verschobenen Start – ab und zu auch mal früher als später – über eine andere Route bis zu einem komplett anderen Tourenziel. Doch bisher waren uns die Wettergötter gut gesinnt und wir konnten jeden geplanten Gipfel zusammen besteigen.


Kein Spielraum für Pausen oder Fehler

Auch wenn es beim Djebel Toubkals nicht ganz sicher war, ob wir es bis zum Gipfel schaffen würden. Auf unserer gemeinsamen Marokko-Reise wollten wir den höchsten Berg im Atlasgebirge mit seinen auf 4167 m ü. M. besteigen. Die Tour ist technisch zwar nicht sehr anspruchsvoll, aber wegen ihrer Länge nicht zu unterschätzen. 

Die Bedingungen waren gut, weit und breit war keine einzige Wolke zu sehen. Doch obwohl es bereits Mitte April war, herrschten Temperaturen von ca. -15 ° C. Dazu blies ein starker Wind, der die gefühlten Temperaturen in den Bereich von -30 ° C absinken liess. Heisst, Spielraum für Pausen oder Fehler gab es keine. Auch für uns drei erfahrene Berggänger eine echte Herausforderung.


Die Füsse im Schnee mit Blick auf den Wüstensand

Doch die Anstrengung wurde mehr als belohnt. Nach 3,5 Stunden standen wir, warm eingepackt, auf dem Gipfel im Schnee und genossen auf 4167 m ü. M. die Aussicht auf die Sahara im Süden und in die Ebene von Marrakesch im Norden. Einfach unvergesslich! 

Die Freude an solchen Momenten, aber auch unser gemeinsames Interesse an verschiedenen Kulturen, Menschen und der Natur, machen unsere «Dreier-Seilschaft» einzigartig. Unsere gemeinsame Neugier für Exotisches bringt uns immer wieder auf neue Tourenideen. Wohin es als Nächstes geht, wird sich bald bei einem gemeinsamen Telefon herausstellen. Ich lasse mich überraschen. 


Jonas, Manuela & Victor

Zusammen unterwegs seit: 10 Jahren
Erste gemeinsame Tour: Zermatter Breithorn (4160m ü.M.)
Darf nie fehlen: Kleiner, leichter Biwacksack für den Notfall 


Hier findest du weitere einmalige Geschichten aus 50 Jahren Bergleidenschaft 


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