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Sicherheit im Winter: Das LVS

Fabian Reichle, Montag, 03. Februar 2020

Berge haben eine magische Anziehungskraft. Gleichzeitig birgt die alpine Umgebung natürliche Gefahren. Gerade im Winter, wenn sich die Gipfel in eine weisse Schneepracht hüllen, kommt ein kritischer Faktor dazu: Lawinen. Im Notfall kann der geübte Umgang mit Rettungsgeräten über Leben und Tod entscheiden. In der kalten Jahreszeit gibt es essenzielle Ausrüstungsteile, die stets griffbereit sein müssen. Eines davon ist das LVS.

Wetter, Schneemenge und -art sowie das Gelände haben alle einen Einfluss auf potenzielle Lawinengänge. Skitouren und Schneeschuhwanderungen müssen daher sorgfältig geplant werden, um sicher durchs Gelände zu kommen. Ein Restrisiko bleibt jedoch immer. Dann kann der geübte Umgang mit Rettungsgeräten über Leben und Tod entscheiden.

In der kalten Jahreszeit gibt es essenzielle Ausrüstungsteile, die stets griffbereit sein müssen. Eines davon ist das Lawinenverschütteten-suchgerät – oder kurz LVS.


Kleiner, lebenswichtiger Helfer

Das LVS ist ein kleines Handgerät, das Signale empfangen und senden kann. Wer in einer Gruppe im freien Gelände unterwegs ist – alleine sollte man sowieso nicht aufbrechen – stellt das LVS auf Senden. Im Falle einer Verschüttung kann das Opfer im Lawinenkegel mittels dem Empfangen-Modus gesucht werden. Klingt einfach, ist es im Prinzip auch.

Intuitiv bedienbar muss es sein, ein gutes LVS. Im Kampf gegen die Zeit muss es schnell gehen, in Stresssituationen sowieso. Je wohler man sich mit dem Umgang fühlt, desto besser. Beim Kauf eines LVS sollte man sich zudem nicht von vermeintlichen Profi-Geräten abschrecken lassen. Im Gegenteil: Oft sind gerade diese auch für Anfänger vorteilhaft, da sie mit praktischen Details einen grossen Zusatznutzen bieten, falls der Ernstfall eintritt.


Ein langer Weg

Sind LVS eine Errungenschaft moderner Technik? Keinesfalls. Bereits seit anfangs der 70er-Jahre gab es erste Modelle, wie beispielsweise das Barryvox von Mammut. Damals gab es noch keine Sendestandards, wodurch nicht alle Modelle untereinander kompatibel waren. Ausgestattet mit nur einer Antenne gestaltete sich die Suche zu jener Zeit mit den analogen Geräten anstrengend und erforderte viel Übung. Kein Vergleich zu heute: Alle LVS senden und empfangen auf einer Normfrequenz, voll digital. Signale werden standardmässig mit drei Antennen erfasst, wodurch Verschüttete in allen drei Bewegungsrichtungen erfasst werden können.

Trotzdem darf sich niemand mit einem LVS in falscher Sicherheit wiegen. Der Umgang mit dem Gerät soll geübt und Suchabläufe müssen trainiert werden. Auch die korrekte Trageart unter der obersten Kleidungsschicht, fern von anderen elektronischen Geräten muss eingehalten werden. Und ein wichtiges, begriffliches Detail: Der umständliche Name Lawinenverschüttetensuchgerät hat durchaus seine Berechtigung. Ein LVS ist nämlich weder dazu in der Lage, Lawinen aufzuspüren, noch sie zu verhindern.

Wer sein LVS im Griff hat, findet in dem Gerät einen ausgezeichneten Lebensretter. Auch wenn es hoffentlich niemals zum Einsatz kommt.


Weitere Beiträge aus der Serie «Sicherheit im Winter»:


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