Kurz hinter dem schönen Laufenburg geht es über den Rhein, dann noch ein wenig Flussaufwärts und dann ab nach Albbruck, dem Eingang (oder Ausgang?) vom Albtal. Dort ist es nur noch eine kurze Strecke bis der Waldparkplatz erreicht wird.
Von einem Klettergebiet sieht man hier noch nichts... alles wirkt friedlich und idyllisch. Nach den ersten paar Schritten durch den kühlenden Wald hört man sanft die Alb unter einem plätschern. Zwar hört man noch das ein oder andere motorrisierte Gefährt durchs Albtal donnern, doch mit jedem weiteren Schritt auf dem gut sichtbaren Trampelpfad taucht man ein in die beruhigende Atmosphäre des Albtals. Vogelgezwitscher, das Rauschen des Flusses und schon bald der ein oder andere Laut der Kletterer. Der Alltag ist vergessen, das Klettern kann beginnen.
Ich treffe Peter und Peter. Der eine Peter ist ein Mitarbeiter vom Bächli Bergsport in Basler Outlet. Der andere Peter ist Vorstand der DAV-Sektion Hochrhein. Beide waren seit 2005 massgeblich an Sanierung und Neuerschliessung des Gebietes beteiligt. So ist die Brücke zwischen Bächli und dem Klettergebiet nicht nur über die breite Branche geschlagen, sondern noch viel näher über "den König vom Albtal" – heisst er doch Peter König mit Namen.
Das Gebiet beeindruckt. Senkrecht ragt der kompakte Gneiss auf 132 Routen in den Himmel. Teils 30 meter Lange Routen. Verschenidungen, Überhänge, Risse und Platten. Der Wandfuss kann stets und überall gut erreicht werden. Und das das Klima. Im Sommer kühlt angenehm die Alb und währenden kühleren Jahreszeiten lässt es sich in den Südexponierten Sektoren ebenfalls gut aushalten. Zusammengefasst und mit einem Wort. Hurägeil. Nicht umsonst haben Känel und Co das Gebiet im Plaisier Jura aufgenommen. Die Kehrseite? Am Wochenende heisst es "Nummern ziehen". Denn dann ist hier die Hölle los. Also lieber an freien Tagen unter der Woche, dann sind auch die Grenzübergänge nicht so verstopft.
Für Einsteiger im 5er-Bereich empfiehlt Peter die Routen Steinbeisser und Goldfinger... Später ergänzt Peter "und für Hardmover unbedingt "Garten Eden" und "Grenzgänger"." Grenzgänger ist mit einer satten 9 bewertet und jeder – ob Grenzgänger oder nicht – darf hier an seine persönlichen Grenzen gehen oder diese sogar überschreiten. Und für Kletterer zwischen den beiden Extremen sagt der andere Peter später: "Rückenwind und Lineatus sind ein MUSS im mittleren Schwierigkeitsgrad". Es ist also wirklich für jeden was dabei.
Ursin, ebenfals Mitarbeiter bei Bächli Basel ist heute auch am Fels. Ein Zufall, welcher dem schlechten Wetter in der Ostschweiz zu verdanken ist. Er projektiert gerade Garten Eden. Quasi auf kürzestem Weg direkt ins Paradies.
Und so fühlt man sich hier tatsächlich wenn zwischen zwei Routen das ruhige Ufer zum Verweilen und Picknicken einlädt. Einfach wunderschön. Und so bleibt als Fazit nur: Es ist nicht auszugrenzen, dass hin und wieder eine Grenze nur einem Zweck dient – nämlich überschritten zu werden.
Anfahrt
Nach Deutschland Richtung Albbruck. Parkplätze am Ortsausgang taleinwärts.
Zustieg
Vom Parkplatz taleinwärts entlang den gut sichtbaren Trampelpfaden.
Literatur
Plaisier Jura und Schwarzwald Rock 2.0
Weitere Informationen
http://felsinfo.alpenverein.de/
Zu diesem Beitrag sind noch keine Kommentare vorhanden.
Kommentar schreiben