Skitouren gehören mitunter zu den schönsten Erlebnissen. Wer dem ohnehin schon wunderbaren Bergsport die Krone aufsetzen möchte, geht einen Schritt weiter respektive höher und setzt zur Skihochtour an. Doch ohne Fleiss kein Preis: Wer sich über Gletscher und Felsgrate wagt, benötigt nicht nur entsprechendes technisches Wissen, sondern auch das passende Material. Schnell füllt sich der Rucksack mit zusätzlicher Ausrüstung, wenn es ins hochalpine Gebirge geht. Aber keine Sorge, mit der richtigen Packliste lichtet sich der gefühlt unüberschaubare, dichte Equipment-Dschungel rasch.
Die Grundausrüstung bleibt selbstverständlich auf Skihochtouren dieselbe: LVS, Schaufel, Sonde für Lawinennotfälle, Felle und Harscheisen für den Aufstieg, der Witterung entsprechende Kleidung und logischerweise Skis mit Tourenbindung – eine Übersicht dazu findet ihr ebenfalls auf unserem Blog. Für alle, die auf Freeriding stehen, haben wir einen gesonderten Artikel publiziert.
Das alles fällt bereits ins Gewicht, um daher auf einer Skihochtour nicht zum Lastenesel zu verkommen, ist es ratsam, sich in Minimalismus zu üben. So wenig wie möglich, so viel wie nötig einpacken lautet die Devise – ohne dabei Risiken einzugehen. Daher gilt prinzipiell: Eine ausführliche Tourenplanung ist das A und O. Wer im Vorfeld bereits weiss, dass die angestrebte Tour inklusive Alternativrouten keine drei Eisschrauben verlangt, braucht auch nicht deren drei einpacken. Eine Basisausrüstung sollte jedoch auf allen Skihochtouren dabei sein.
Für die Seilschaft
Sobald ihr euch auf vergletschertem Terrain befindet, exponierte Stellen angeht oder bei Klettereien Sturzgefahr besteht, geht ihr unter Umständen am Seil. Daher gehört folgendes in euren Rucksack:
- Tourengurt: Hierbei ist ein leichtes Modell sinnvoll. Achtet darauf, dass ihr den Gurt auch mit Skischuhen ohne Probleme an- und ausziehen könnt. Viele Modelle haben hierfür einen Extra-Schnellverschluss für die Beinschlaufen.
- Seil: Für Skihochtouren eignen sich Einfachseile. Sie sind universell einsetzbar, einfach im Handling und leicht im Gewicht. Hervorzuheben ist eine solide Imprägnierung. Je nach Tour variiert die Länge, mit 50 Metern - und 9 Millimeter Durchmesser - ist man in der Regel auf der sicheren Seite.
- Schlingen & Schnüre: Zusätzlich zum Seil gehören je mindestens eine Bandschlinge von ungefähr 120cm und drei Reepschnüre – je ein, zwei und drei Meter lang – zum Standardrepertoire.
Fürs Vorwärtskommen
Im eisigen und steilen Gelände sind Steigeisen und Pickel unentbehrlich. Sie sorgen für sicheren Halt und indirekt natürlich auch für einen speditiven Aufstieg.
- Pickel: Am besten eignet sich ein regulärer Tourenpickel ohne starke Krümmung.
- Steigeisen: Wichtig hierbei ist, dass diese auf eure Skischuhe angepasst sind. Macht das gleich zuhause und nicht erst am Berg.
Fürs Festmachen
Fixieren und Sichern, dafür benötigt ihr Extra-Equipment – darunter zählt das Seilhandling sowie auch mobile Sicherungen in Fels und Eis.
- Karabiner: Ein Set mit verschiedenen Typen hilft euch bei der Selbstsicherung. Idealerweise tragt ihr HMS-, Drei-Weg- und Regulär-Karabiner mit euch, damit ihr für jede Situation gewappnet seid.
- Eisschraube: Damit ihr mobile Sicherungen im Eis setzen könnt, sollte stets mindestens eine Eisschraube in euer Gepäck gehören. Ein 17 bis 21cm langes Modell ist empfehlenswert.
- Cams & Keile: Das Pendant zur Eisschraube für die Felssicherung. Je nach Route geben euch Friends und Keile zusätzliche Sicherheit.
- Seilklemme oder Rettungsset: Muss nicht unbedingt zur Standardausrüstung gehören, ist aber im in Notfällen äusserst praktisch.
Auf was ihr sonst noch achten müsst
Wie bereits erwähnt gehört die Basisausrüstung fürs Skitouren auch zu jeder Skihochtour. Auf einige kleine Dinge solltet ihr dennoch achten.
- Bekleidung: Der Schein trügt. Wenn ihr eure Skihochtour im Frühling angeht, herrschen im Tal unter Umständen bereits frühlingshafte Temperaturen. Denkt daran, dass ihr in der Regel weit in die Höhe steigt und die Witterung empfindlich kalt und garstig werden kann. Ein gescheiter Schutz vor den Elementen ist daher unabdingbar – wahrscheinlich noch mehr als auf einer regulären Skitour im Hochwinter.
- Rucksack: Denkt daran, dass ihr auf einer Skihochtour tendenziell mehr zu Fuss unterwegs seid als in niedrigeren Lagen. Will heissen, eure Skis werden Platz am Rucksack finden müssen. Daher ist es wichtig, dass dieser eine solide, handliche Befestigung für ebendiese aufweist.
Nebst der elementaren Ausrüstung gibt es jede Menge Kleinigkeiten, die euren Tag im hochalpinen Raum angenehmer machen. Dazu haben wir einen separaten Blogbeitrag erstellt.
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