Wandern ist die einfachste Art, die Berge zu erleben: Die Ausrüstung ist simpel und das dichte Netz an Wanderwegen bietet für alle Niveaus zahlreiche Möglichkeiten. Hier erfahren Sie, wie Sie bei der Planung Ihrer Wanderung am besten vorgehen und was Sie für eine Wanderung alles einpacken sollten.
Für jedes Niveau - die drei Kategorien der Schweizer Wanderwege
Die 65'000 Schweizer Wanderwege sind einheitlich markiert. Sie werden in die drei Kategorien Wanderwege, Bergwanderwege und Alpinwanderwege eingeteilt.
- Wanderwege verlaufen oft auf breiten Wegen, sie können aber auch schmal und uneben angelegt sein. Steile Passagen werden mit Stufen überwunden und Absturzstellen mit entsprechenden Haltepunkten (Geländer, Ketten) gesichert. Abgesehen von der gewöhnlichen Aufmerksamkeit und Vorsicht stellen Wanderwege keine besonderen Anforderungen. Die Beschilderung und Markierung erfolgt durch gelbe Wegweiser, Rhomben und Richtungspfeile.
- Bergwanderwege erschliessen teilweise unwegsames Gelände und verlaufen überwiegend steil, schmal und teilweise exponiert. Besonders schwierige Passagen sind mit Seilen oder Ketten gesichert. Bergwanderer und -wandererinnen müssen trittsicher, schwindelfrei und in guter körperlicher Verfassung sein, sowie die Gefahren im Gebirge kennen (Steinschlag, Rutsch- und Absturzgefahr, Wetterumsturz). Gekennzeichnet sind Bergwanderwege durch gelbe Wegweiser mit weiss-rot-weisser Spitze sowie weiss-rot-weissen Markierungen im Gelände.
- Alpinwanderwege führen teilweise über Schneefelder, Gletscher oder Geröllhalden und durch Fels mit kurzen Kletterstellen, teils weglos. Bauliche Vorkehrungen können nicht vorausgesetzt werden. Benutzerinnen und Benutzer müssen trittsicher, schwindelfrei und in sehr guter körperlicher Verfassung sein sowie die Gefahren im Gebirge sehr gut kennen. Zusätzlich zur Ausrüstung für Bergwanderwege können Kompass, Seil, Pickel und Steigeisen nötig sein. Bergwanderwege sind durch blaue Wegweiser mit weiss-blau-weisser Spitze sowie weiss-blau-weisse Markierungen im Gelände gekennzeichnet.
Auf nahezu allen Schildern sind die ungefähren Wegzeiten angegeben, welche nach dem offiziellen «Rotsockentrott» von durchschnittlich 4,2 Kilometern pro Stunde errechnet werden (mit Zu- und Abschlägen je nach Steigung oder Gefälle, ohne Pausen). Handelt es sich um Abschnitte von regionalen, nationalen oder internationalen Wanderrouten, ist ein weiterer Hinweis – meist numerisch – angebracht.
So planen Sie Ihre Wanderung
Bei der Planung Ihrer Wanderung beginnen Sie am besten beim Wetter. Lässt das Wetter überhaupt eine Wanderung zu? Für welche Region sind die Wetterprognosen am schönsten? Entscheiden Sie sich anschliessend, in welche Region es gehen soll und beziehen sie dabei die Wetterprognosen sowie die Hin- und Rückreise mit ein. Für die Wahl der Route nehmen Sie am besten einen Wanderführer zur Hand. Diese weisen die schönsten Wanderungen einer Region aus, geben Informationen zu deren Anforderungen und beschreiben den Wegverlauf. Überlegen Sie sich, welche der drei oben beschriebenen Kategorien Ihnen und Ihrer Gruppe am besten entspricht, wie lange sie unterwegs sein möchten und wie viel Steigung die Wanderung beinhalten darf. Wählen Sie auf dieser Grundlage eine Route aus. Überlegen Sie sich anschliessend, ob die Zeitangabe im Wanderführer für Ihre Gruppe realistisch ist und erstellen Sie einen Zeitplan. Vergewissern Sie sich, dass Sie den Wegverlauf auf Ihrer topografischen Karte finden und zeichnen Sie allenfalls die Route mit Bleistift auf Ihrer Karte ein. Planen Sie nun noch die Hin- und Rückreise und berechnen Sie dabei genügend Zeitreserven für Unvorhergesehenes ein. Jetzt kann's losgehen!
Packliste Bergwandern
Sind Sie etwas unsicher, welche Ausrüstung zum Wandern nötig ist? Neben persönlichen und individuellen Dingen sollten je nach Anspruch und Dauer der Bergwanderung folgende Dinge auf die Packliste:
- Tages- oder Mehrtagesrucksack (je nach Tourlänge)
- Knöchelhohe Bergwanderschuhe
- Eine leichte, atmungsaktive und schnelltrocknende Wanderhose
- Eine Softshell- oder Fleecejacke
- Eine leichte wasserdichte und klein verpackbare Wetterschutzjacke
- Funktionswäsche inklusive Wechselshirt
- Wandersocken
- Höhenverstellbare Wanderstöcke
- Eine aktuelle topografische Karte der Region mit möglichst kleinem Massstab
- Sonnenhut/-kappe
- Sonnenbrille
- Sonnencreme
- Ein leichtes Taschenmesser
- Eine Trinkflasche oder ein Trinksystem
- Proviant
- Erste-Hilfe-Set inklusive Rettungsdecke und Blasenpflaster
- Stirnlampe
- Handy
- Portemonnaie mit Bargeld, ÖV-Abonnementen und SAC-Ausweis
- Hüttenschlafsack (bei Mehrtagestour mit Hüttenübernachtung)
- Leichtes, klein verpackbares Reisehandtuch (bei Mehrtagestour mit Hüttenübernachtung)
- Hygieneartikel (bei Mehrtagestour mit Hüttenübernachtung)
Zu diesem Beitrag sind noch keine Kommentare vorhanden.
Kommentar schreiben