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Diese Dinge gehören in den Freeride-Rucksack

Fabian Reichle & Janic Cathomen, Freitag, 21. Januar 2022

Nebst Ski, Skischuhen und Stöcken ist der Rucksack einer der wichtigsten Gegenstände beim Freeriden. Diese gibt es in allen möglichen Ausführungen und sollten sich nicht nur der Grösse, sondern auch den Ambitionen der Besitzer*in anpassen. Ob für Kurztrip oder mehrtägiges Gletscherbiwak ausgerichtet, am wichtigsten ist letztendlich der Inhalt. Darum zeigen euch Janic Cathomen, Freeride-Experte aus Flims und Fabian von Bächli Bergsport, was sie alles zum Freeriden einpacken.



Hilfreicher Krimskrams

Stets sinnvoll ist ein Etui mit Notfall- sowie Ersatzmaterial. Dieses besteht bei Janic aus einem Feuerzeug, etwas Draht, Verbandstape aus der Apotheke, einem reissfesten Faden, einem Multitool mit verschiedenen Aufsätzen, einem Taschenmesser, Ersatzbatterien sowie einer Stirnlampe. Fabian geht bei den Batterien auf Nummer Sicher und packt nebst den AAA-Batterien auch die etwas grösseren AA-Batterien ein. Janic komplettiert das Ganze mit dem Schneeprofilmaterial, das aus Raster, Lupe, Meter, Schnur, Notizbuch und einem Bleistift besteht.


Warum die Bindung nicht nur auf die Skis gehört

Des Weiteren hat Janic eine Tourenbindung im Rucksack. Warum? Eigentlich simpel, denn wenn er freeriden geht, fährt er gerne in Alpinbindungen. Gerade bei Tricks und hohen Drops halten diese wesentlich zuverlässiger. In Notfallsituationen, also beispielsweise einem Lawinenabgang, oder falls doch einmal ein Aufstieg ansteht, ist die Tourenbindung wiederum sehr wertvoll. Darum finden übrigens immer auch seine Felle Platz im Rucksack. Damit die technische Möglichkeit einer Pinbindung bleibt, fährt er mit einem speziellen System. Dabei hat er, anstatt die Bindung fix auf seine Freerideski zu bohren, Inserts montiert. Eine Alternative dazu wären Rahmenbindungen. Bei diesen steht man jedoch höher über dem Ski, was die Kraftübertragung auf diesen verändert. Die Kraftübertragung wird jedoch auch durch das verfälschte Verhalten des Skis bezüglich der Biegelinie beeinflusst. Auch hier muss man sich als Besitzer im Klaren sein, was die Ambitionen und Anforderungen an das Produkt sind. Eine Rahmenbindung kann super funktionieren. Aber zurück zum Rucksackinhalt.


Für jeden Notfall gewappnet

Auch die Apotheke sollte nie fehlen. Dabei haben sich bei Janic folgende Dinge bewährt: Schmerzmittel, Taschentücher, Verband, Tape, Kerze und eine Wärmedecke. Je nach Präferenzen kann dieses Kit gut erweitert werden. Das Mitbringen von Sonnencreme ist empfehlenswert. Fabian packt auf jeden Fall immer zusätzlich eine fetthaltige Creme ein, die bei garstigem Wind schützt.


Kleine Helferlein

Dazu trägt Janic immer einen Liter Wasser oder Tee und einige Snacks bei sich. Fabian mag es hier etwas detaillierter: Mindestens einen Liter Wasser im Rucksack und ein kleiner, zusätzlicher Trinkbeutel am Schulterriemen. Beim Essen achtet er auf geringes Packmass mit einem Mix aus salzig, süss und koffeinhaltig. Janic führt zudem Skistraps und Funkgeräte mit. Die Nützlichkeit von ersteren werden ziemlich unterschätzt. Skistraps sind extrem vielseitig. Sei es zum Dinge fixieren oder um notfalls sogar Blutungen abzuklemmen. Fabian schwört in dieser Hinsicht auf das gute, alte Panzertape, das er aber eher um einen Stock wickelt anstatt im Rucksack zu verstauen.

Funkgeräte machen übrigens auch in unseren Breitengraden Sinn, denn auch in der Schweiz kommen Funklöcher in den Bergen durchaus vor. Eine schnelle Kommunikationsmöglichkeit innerhalb der Gruppe schadet zudem nie.


Nebst einem zweiten Paar Handschuhe – an sehr kalten Tagen sogar zusätzlich Innenhandschuhe – gehört auch eine zweite Skibrille oder zumindest ein zweites Glas, sowie die Sonnenbrille in Janics Rucksack. Eine Ersatzbrille ist bei einem Wetterwechsel, einem Sturz und bei einem angeschlagenen Glas von Vorteil. Fabian packt zudem immer ein trockenes Ersatz-Shirt und einen Reserve-Buff ein. Zudem hat Janic in der Regel eine Mütze zum Sonnenschutz im Frühling dabei. Auch seine GoPro nimmt er oft mit. Fabian verzichtet auf die Kamera, geht dafür nie ohne Powerbank aus dem Haus. Der Helm gehört bei beiden zur Grundausrüstung.

Wie auch der Rucksack, muss die Packung auf die Ambitionen und Anforderungen der tragenden Person angepasst werden. Präferenzen sind unterschiedlich, wenn es darum geht, was dabei sein sollte. Gerade beim Etui mit Reparaturmaterial oder bei der Apotheke kann gut erweitert werden.

Zu guter Letzt eine kleine Schlussbemerkung seitens Fabian: Ordnung ist das halbe Leben. Das gilt auch für den Rucksack. Beim Packen kommt daher alles, was zusammengehört, in separate Jute-Taschen. So ist alles schnell griffbereit und es entsteht kein Durcheinander. Nebst einer gescheiten Gewichtsverteilung des Materials im Rucksack ist es oberstes Gebot, dass die Sicherheitsausrüstung diejenige ist, die am schnellsten Griffbereit ist.

Und was packt ihr in euren Rucksack? Seid ihr minimalistisch unterwegs oder möchtet ihr auf nichts verzichten?

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