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Der Guppyfriend Waschbeutel sagt Mikroplastik den Kampf an

Nora Scheel, Montag, 01. April 2019

Durch das Waschen von Textilien sollen weltweit 190'000 Tonnen Mikroplastikfasern pro Jahr in die Gewässer gelangen. Gerade Outdoorbekleidung ist oft aus synthetischen Textilfasern hergestellt. Der Guppyfriend Waschbeutel filtert abgebrochene Fasern aus dem Wasser heraus, sodass sie im Restmüll entsorgt werden können.

Unsere Meere sind voller Plastik. Riesige Plastikinseln treiben durch das Meer und an den Stränden sammelt sich der angeschwemmte Plastikabfall. Neben diesem sichtbaren Plastik gibt es aber ein weiteres Problem, das von Auge kaum erkennbar ist: Mikroplastik. Als Mikroplastik bezeichnet man kleine Kunststoff-Teilchen, die einen Durchmesser von weniger als 5 mm haben. Rund ein Drittel des Mikroplastiks in den Meeren besteht aus Mikroplastikfasern, die von Textilien stammen. Laut Studien gibt eine Stadt mit 100'000 Einwohnerinnen und Einwohnern durch das Waschen jeden Tag Mikroplastik im Umfang von 15'000 Plastiksäcken ab. Und pro Jahr sollen weltweit 190'000 Tonnen Mikrofasern in unsere Gewässer gelangen.


Keine Idylle - angeschwemmter Plastikmüll an einem Strand (Bild H. Hach).

Pragmatische Lösung

Die naheliegende Lösung wäre, einen Filter in die Waschmaschinen einzubauen, der Mikroplastikfasern aus dem Abwasser fischt. Allerdings konnte das bis jetzt technisch noch nicht zufriedenstellend gelöst werden. Auch Kläranlangen können bis jetzt Mikroplastik nicht vollständig aus dem Wasser filtern. Die deutsche Non-Profit-Organisation Stop! Micro Waste präsentiert nun eine pragmatische Lösung: Den Guppyfriend Waschbeutel. Er wurde in jahrelanger Pionierarbeit von Alexander Nolte und Oliver Spiess entwickelt. Der Waschbeutel hält Mikrofasern zurück, sodass sie nach dem Waschen aus dem Beutel gefischt und im Restmüll entsorgt werden können. Zudem führt das Waschen im Wäschebeutel dazu, dass weniger Fasern abbrechen und in die Umwelt abgegeben werden. Die Entwickler sind sich bewusst, dass der Guppyfriend nur ein erster Schritt zur Lösung des Mikroplastik-Problems bietet. Es sei ihnen aber wichtig, eine rasch realisierbare und für alle erschwingliche Lösung zu ermöglichen. Zudem sei der Waschbeutel eine gute Möglichkeit, auf die Problematik aufmerksam zu machen. 


Die pragmatische Lösung gegen Mikroplastikfasern beim Waschen: Der Guppyfriend Waschbeutel.

So funktioniert’s

Die Verwendung des Waschbeutels - dessen Namensgeber übrigens der Guppy-Fisch ist - ist ganz einfach und mit einem Waschnetz für Feinwäsche vergleichbar: Wäsche rein, Reisverschluss zu, in die Waschmaschine und los geht’s. Nach dem Waschen können die sich im Beutel angesammelten Fasern herausgeklaubt und im Restmüll entsorgt werden. Wichtig ist, den Beutel nicht in den Wäschetrockner zu geben. Zudem sollte er nicht unter fliessendem Wasser gereinigt, nicht gebügelt oder in der Sonne getrocknet werden. Weitere wichtige Hinweise zur richtigen Nutzung finden Sie bei den FAQ von Guppyfriend.

Übrigens können Sie mit weiteren Massnahmen zur Verminderung von Mikroplastikfasern beitragen. Auf der Seite Ten for the Ocean von Stop! Micro Waste finden Sie 10 Tipps, wie Sie umweltschonender waschen können.


Die Anwendung des Guppyfriend Waschbeutels ist ganz einfach. 

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