«Vorbilder hatte ich keine in
der Familie – und trotzdem
war diese Faszination fürs
Bergsteigen schon immer da. Ich war
ein kleiner Knirps und konnte noch
nicht lesen, als ich mir in einer Buchhandlung
ein Buch aussuchen durfte.
Die Comics interessierten mich nicht,
stattdessen entschied ich mich für das
Buch ‹Taktik in Fels und Eis› von Paul
Etter. Den ersten Schlaghaken erstand
ich in der zweiten Klasse, er kostete
zwei Franken. Weil ich aber nur 20
Rappen Sackgeld pro Woche erhielt,
musste meine Mutter den restlichen
Betrag vorschiessen. Zusammen mit
meinem drei Jahre jüngeren Bruder
übte ich nach der Schule Alpintechniken,
wie etwa das Abseilen oder Sichern.
Unsere Stiefel versteiften wir mit einer
Holzinnensohle und aus Armierungseisen
von der Baustelle bastelten
wir Frontzacken. Hoch gestapelte
Strohballen waren in unserer Fantasie
mächtige Eiswände.
Der Weg schien bereits damals vorgezeichnet.
Mit 27 Jahren habe ich
schliesslich die Ausbildung zum
Bergführer abgeschlossen, vier Jahre
später mein Physikstudium. Dazwischen
kamen unsere zwei Söhne zur
Welt. Als Bergführer habe ich lieber
Gruppen als Einzelgäste, weil ich den
Austausch mit ganz vielen Menschen
liebe. Wie entwickelt sich eine Gruppendynamik?
Wie kann ich sie positiv
beeinflussen? Ich liebe es, wenn man
als Gruppe gemeinsam ein Ziel erreicht.
Gerade auch dann, wenn es
Schwierigkeiten zu überwinden gilt.
Die Auseinandersetzung mit der
Natur
und das Abenteuer sind zwei
wichtige Elemente, die ich an meinem
Beruf schätze. Zusammen mit
meinem Bergführer-Kollegen Emmanuel
Wassermann habe ich 2000 die
Bergschule Bergpunkt gegründet.
Die alpinistische Ausbildung war uns
immer sehr wichtig. Das zeigen auch
die verschiedenen Alpin-Lehrbücher, die wir publiziert haben. Ich war auch
in der Bergführerausbildung tätig,
erstelle heute Unfall-Gutachten und
Expertisen und unterrichte regelmässig
Risikomanagement für das
CAS Outdoorsport Management an
der HTW Chur.
Am 1. Juni 2001 trafen wir Heinz
Bächli zum ersten Mal. Schnell war
klar, dass wir ähnliche Wertvorstellungen
haben – Langfristigkeit, Verlässlichkeit
und ein hohes Mass an
Professionalität haben seither unsere
langjährige Zusammenarbeit
geprägt. Bergpunkt bildet seit rund
15 Jahren die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter von Bächli Bergsport in
halbjährlichen Kursen am Berg aus.
Dabei stehen nicht nur die Alpintechniken
im Vordergrund, sondern
vor allem auch die praktische Anwendung
von Produkten. Diese
Fachkompetenz macht Bächli Bergsport
einzigartig.»
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