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«Die Bergsport-Ausbildungen bei Bächli haben mich fasziniert»

Uta Jelitto, Donnerstag, 25. Juni 2020

Jedes Jahr beginnen junge Bergsportbegeisterte bei Bächli eine Lehre. In der dreijährigen Ausbildung zur Bergsportberaterin wurde Céline Jäger in Chur nicht nur im vielfältigen Sortiment zur Fachfrau, sondern nahm auch viel Menschliches mit. Diesen Sommer schliesst die Bündnerin ihre Lehre ab - dazu stand sie uns Rede und Antwort.

Jedes Jahr beginnen junge Bergsportbegeisterte bei Bächli eine Lehre. In der dreijährigen Ausbildung zur Bergsportberaterin wurde Céline Jäger in Chur nicht nur im vielfältigen Sortiment zur Fachfrau, sondern nahm auch viel Menschliches mit. Diesen Sommer schliesst die Bündnerin ihre Lehre ab - dazu stand sie uns Rede und Antwort.


Du schliesst im Sommer deine Lehre ab. Dürfen wir dir schon zum erfolgreichen Lehrabschluss gratulieren?
Ob ich bestanden habe, weiss ich noch nicht. Ich hoffe es jedoch sehr. Wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht wirklich ganz stolz auf mich sein. Wir konnten ja gar nichts machen, weder praktische noch schriftliche Prüfungen. Schade, dass wir die drei Jahre nicht mit einer LAP und Diplomfeier abschliessen konnten. Aber ich freue mich auf weitere, interessante Jahre nach der Lehre.

2017 hast du dich für eine Lehre zur Bergsportberaterin bei Bächli entschieden. Wie kam es dazu?
Ich habe mich in Chur bei Bächli Bergsport für eine Schnupperlehre beworben. Ich kannte Bächli Bergsport vorher nicht, mein damaliger Klassenlehrer hat mich mehr oder weniger auf das Unternehmen gebracht. Die drei Tage gefielen mir – ich konnte in vielen Arbeitsbereichen mithelfen Ich wurde wirklich gut integriert, sodass ich möglichst viel vom täglichen Geschäft sehen konnte.

Als ich anschliessend die Nachricht bekam, dass ich bei Bächli anfangen darf, war ich überglücklich. Ich erinnere mich noch an meinen Freudensprung: Ich war bei H&M und habe laut durch den Laden geschrien, ich war extrem froh über den Bescheid.

Es liegen drei Jahre Lehre hinter dir. Gab es prägende Erlebnisse?
Was mich anfangs geprägt hat, war der Abgang des Filialleiters. Ich hatte gerade erst angefangen. Rückblickend glaube ich, dass dies auch einen positiven Effekt hatte, weil dadurch das Team noch mehr zusammengehalten hat und mich noch mehr miteinbezogen hat. So konnte ich mich schnell integrieren und ich fühlte mich sehr wohl im Team. Als der neue Filialleiter kam, wurde ich sogar gefragt, was ich von ihm halte.

Das war der Moment, wo ich das Gefühl hatte, so richtig dazuzugehören. Das hat mich wirklich geprägt. Auch die Schulungen haben mich fasziniert und die Ausbildungen von Bächli Bergsport, die wir machen durften. Ich habe mich jedes Jahr extrem darauf gefreut.

Was habt ihr während diesen Ausbildungen gemacht?
Im ersten Jahr gingen wir beispielsweise mit Bergführern klettern, die uns vieles aus der Praxis gezeigt haben. Vor Ort konnten wir unsere Produkte alle in der Hand nehmen und ausprobieren – sämtliche Ausbildungen waren durchs Band lehrreich. Ich habe mich jedes Mal riesig darauf gefreut, weil ich dem Bergsport selber gerne nachgehe. Vor allem Wandern und Skitouren haben mir viele Inspirationen gegeben. Die Ausbildungen vermisse ich bereits jetzt.

Was waren deine wichtigsten Aufgaben als Lernende?
Im ersten Jahr waren es hauptsächlich einfache Sachen, wie zum Beispiel Kleider in der korrekten Farbkombination oder Wanderschuhe nach Härte sortieren. mir war es wichtig, den Mitarbeitenden zuzuhören, wie sie bedienen - so konnte ich enorm viel über die Produkte und den richtigen Umgang mit Kunden lernen.

Im zweiten Lehrjahr durfte ich selbständig die Bücherecke gestalten und fehlende Bücher nachbestellen. Dadurch hatte ich meine eigene Aufgabe und konnte meine Arbeit selbständig organisieren. Ausserdem war das Bedienen relevant, beispielsweise bei Skis. Auch komplexere Beratungen für Zelte oder Sicherungsgeräte, die im ersten Lehrjahr noch etwas heikel sind, kamen dazu.

Im dritten Lehrjahr habe ich vor allem mein Wissen erweitert. Ich lernte viel über verschiedene Kundentypen - wie ich mich noch besser verhalte, Gestik und Mimik einschätze und Produkte präsentiere. Zudem durfte ich in den Kundendienst reinblicken und in der Werkstatt Ski bohren.


Wie wurdest du durch deinen Berufsbildner unterstützt?
Sehr. Ich konnte ihn immer fragen, er war immer für mich da, beruflich wie auch privat, ich konnte ihn jederzeit fragen, wenn ich Unterstützung brauchte. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Ich kann ihm fast alles erzählen, auch Probleme, die mich belasten. Für das bin ich ihm sehr dankbar.

Gibt es noch Anderes, das die Lehre bei Bächli auszeichnet?
Speziell fand ich den Filialtausch im zweiten Lehrjahr. Wie andere arbeiten, wie es dort aussieht, das hat mich sehr inspiriert. Grosszügig fand ich jeweils die Ausbildungen, die wir als Lehrlinge besuchen durften, sowie die wöchentlichen Schulungen, um immer über das Neueste Bescheid zu wissen.

Wie geht es nach der Lehre für dich weiter?
Zuerst mache ich einen Monat Pause und bereise die Schweiz. Danach komme ich zurück zu Bächli, ab dem 1. September habe ich einen festen Vertrag.

Welchen Rat gibst du zukünftigen Lernenden?
Seid interessiert und aufmerksam. Seid fröhlich und habt eine positive Ausstrahlung. Hört zu, fragt und seid hilfsbereit.

Wie wichtig findest du das Interesse für den Bergsport?
Es ist sicher besser, wenn man selber wandert, auf Skitouren geht oder klettert. Mit der Erfahrung fühlt man sich sicherer beim Bedienen. Schlimm finde ich es jedoch nicht, wenn jemand sich nicht voll und ganz dem Bergsport hingibt.

Gibt es noch etwas, was du gerne sagen möchtest?
Ja, ich danke Bächli Bergsport für die drei Jahre. Ich konnte viel lernen, beruflich wie auch menschlich. Ich bin froh, durfte ich hier die Lehre machen.

Ich möchte mich ganz besonders beim Team Chur bedanken, dass sie mich in diesen drei Jahren unterstützt, begleitet und geschult haben. Dank ihnen besitze ich mein jetziges Wissen.


Céline Jäger stammt ursprünglich aus Sur in Graubünden. 2017 begann sie Ihre Lehrausbildung als Bergsportberaterin bei Bächli in Chur, wo sie unter der Woche lebt. Der Bergsport hat es ihr angetan, so ist sie im Sommer oft mit den Wanderschuhen und im Winter auf den Tourenski unterwegs.

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