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Der ultimative Materialpflege-Guide für eure Lieblingsausrüstung

Daria Haas & Fabian Reichle, Donnerstag, 04. Februar 2021

Was man liebt, das pflegt man. Das gilt insbesondere für Bergsportausrüstung. Gut in Schuss gehalten kann sich das Potenzial eures Equipments voll entfalten. Ganz zu schweigen von einem langen Produktleben – damit euch eure Ausrüstung viele Jahre in den Bergen begleitet. Wir haben die praktischsten Pflegetipps für zu Hause zusammengetragen: Vom Winter bis Sommer, von Skiwachsen bis Kletterschuhe waschen.

Euer Material für den Winter

Skis

Für schnelle Abfahrten, solltet ihr eure Skier regelmässig wachsen. Regelmässig heisst übrigens nicht einmal kurz vor Saisonstart, sondern alle paar Tage und allerspätestens, wenn euer Belag weisslich schimmert. Das Ganze könnt ihr in der heimischen Werkstatt machen. Dazu braucht ihr lediglich ein Bügeleisen - das ausrangierte Modell eurer Oma tut es auch - Skiwachs, einen Schaber und eine Bürste. Plus Wachsentferner in Sprayform und einen sauberen Lappen. Und so geht's:

  • Mit dem Spray alte Wachsresten und Schmutz entfernen. Grosszügig auftragen und gut einwirken lassen.
  • Alles ordentlich mit dem Lappen abschrubben.
  • Wachs tröpfchenweise am Bügelleisen schmelzen und in Wellenform auf den Belag auftragen. Stelle dabei das Bügeleisen nicht zu heiss ein. Der Wachs soll schmelzen, nicht verbrennen.
  • Mit dem Bügeleisen den Wachs gleichmässig über dem Skibelag verteilen.
  • Mit dem Schaber den Wachs abziehen. Achtung: Nicht wegstossen!
  • Zum Schluss mit der Bürste in Fahrtrichtung abstreifen.

Bonustipp: Muss es mal schnell gehen, könnt ihr auch Kaltwachs verwenden. Dieser wird nur oberflächlich aufgetragen und eure Ski sind im Nu einsatzbereit.


Skifelle

Damit ihr im Aufstieg gut gleitet und nicht den Halt verliert, sollten sie regelmässig gepflegt werden. Denn wenn der Schnee langsam zu schmelzen beginnt, durchnässt das Fell und es bilden sich Stollen. Um das vorzubeugen, hilft eine Imprägnierung; sei dies in Form eines Hartwachsblocks, einem Roll-on oder einer Fellimprägnierung zum Aufsprühen. Eure Felle könnt ihr einfach von zu Hause aus pflegen – und so geht’s:

  • Trockene Felle auslegen streicheln
  • Mit dem Pflegeprodukt eurer Wahl immer in Haarrichtung über das Fell streichen
  • Prüft, dass keine Wachsreste auf der Klebefläche der Felle übrigbleiben (sonst kleben die Felle nicht mehr sauber am Ski)
  • Jetzt geht’s ans Ausbürsten. Nutzt dazu die Bürste, welche ihr auch zum Skiwachsen gebraucht habt. Achtet nun darauf, dass die Struktur des Fells nicht beschädigt wird, vor allem die empfindlichen Fellränder.
  • Fertig - eure Felle sind wieder einsatzbereit!

Die Pflege der Skifelle garantiert, dass sie lange halten, jedoch gibt es noch den einen oder anderen Punkt zu berücksichtigen, damit deren Lebensdauer verlängert werden kann:

  • Setzt eure Felle niemals grosser Wärme aus – das mögen die nicht
  • Schützt sie vor starker Licht- und Sonneneinwirkung (UV-Strahlen beschädigen die Haftschicht)
  • Die nassen Felle nie im Fellsack lagern. Lasst sie vorher an einem dunklen Ort und bei Zimmertemperatur trocknen (nicht an der Sonne!)
  • Erst wenn sie trocken sind, gehören sie zusammen mit dem Abdecknetz in den Fellsack

Bonustipp: Es ging schnell und hat nicht mehr für die Pflege zu Hause gereicht? Kein Problem, dafür gibt’s den Express Universal Wax für unterwegs, damit eure Felle schön gleiten.

Eure Skis sind bereit, eure Felle jedoch noch nicht zugeschnitten? Die Profis von Colltex zeigen euch, wies genau funktioniert. Im Video werden die einzelnen Schritte detailliert erläutert.


Safety first! Ist euer Equipment auf dem aktuellen Stand?

Lawinenairbag-Rucksack

Der Rucksack rundet euer Safety-Equipment nebst LVS, Sonde und Schaufel ab. Auch so ein Rucksack muss gepflegt und gewartet werden. Denn im Ernstfall muss dieser einwandfrei funktionieren. Was gibt’s dabei zu beachten?

  • Unterzieht eine gründliche Kontrolle des Airbags indem ihr ihn auspackt. Wichtig ist, dass ihr diesen Schritt unbedingt zu Saisonbeginn machst – es lohnt sich aber auch zwischendurch.
  • Testet den Airbag (ohne Kartusche), indem ihr eine Auslösung macht
  • Prüft, ob euer Auslösesystem ein mögliches Ablaufdatum hat
  • Bewahrt den Rucksack an einem trockenen Ort auf
  • Der Lawinenairbag-Rucksack gehört NICHT in die Waschmaschine. Pflegt ihn mit ein wenig Wasser, falls dies nötig ist.

Was tun, wenn der Rucksack im Ernstfall zum Einsatz kam? Dann lohnt sich ein Besuch bei uns. Gemeinsam prüfen wir, wie der Zustand des Rucksacks ist und nehmen, wenn nötig Rücksprache mit dem Hersteller. Nach dem Auslösen einer Gaskartusche muss diese ersetzt oder wieder befüllt werden.

Bonustipp: Falls euer Lawinenairbag-Rucksack im Ausland zum Einsatz kommen soll, unbedingt vorher mit der Fluggesellschaft Rücksprache halten, ob und wie ihr eure Kartusche transportieren dürft.


LVS-Update

Mit eurem Safety-Equipment ausgestattet seid ihr bereit für die nächste Tour. Doch bevor es losgeht, macht ihr mit euren Kameraden den LVS-Check. Habt ihr aber zu Hause auch überprüft, ob eure LVS-Software auf dem aktuellsten Stand ist? Meist erscheint die aktuelle Version der Software, wenn ihr euer LVS einschaltet. Dann steht auf dem Bildschirm beispielsweise «2.0». Die unterschiedlichen LVS-Marken teilen auf ihren Websites regelmässig mit, ob es neue Updates gibt. Klickt euch bei den Herstellern Mammut, Pieps oder Arva durch und schaut, ob es eine neue Version gibt. Ist dies der Fall, so könnt ihr das Update in eurer Wunschfiliale durchführen lassen.

Bonustipp: Nicht nur euer LVS braucht ab und zu ein Software-Update. Eure Sportuhr ist ebenfalls dankt es euch ebenfalls, wenn sie auf dem aktuellsten Stand ist.


Damit euer Abenteuer draussen zum vollen Erfolg wird.

Wasserdichte Kleidung

Wenn es wieder einmal aus allen Kübeln geschüttet und eure Gore-Tex Jacke Dreck abbekommen hat oder ihr eine schweisstreibende Tour unternommen habt – was nun? Zeit für eine Wäsche! Doch wie müssen Produkte mit wasserdichten Membranen oder Beschichtungen gepflegt werden? Als erstes den Pflegehinweis des Herstellers genau lesen, denn dieser gibt schon sehr viel Auskunft darüber, was erlaubt ist. Bevor die Kleidung in die Waschmaschine geht, alle Reissverschlüsse und Klettbänder schliessen. Die Kordelzüge sollten offen sein. Für den Waschgang dürfen KEINE Pulverwaschmittel und KEIN Weichspüler sowie KEINE Bleichmittel verwendet werden. Nutzt dafür ein Flüssigwaschmittel für Membranbekleidung, wie beispielsweise das Duopack von Nikwax. Dieses Video zeigt euch, weshalb es sich lohnt, eure Membranbekleidung zu pflegen.

Zudem lohnt sich eine Imprägnierung, damit die Membranen geschützt werden. So wird eure Kleidung schmutz- und wasserabweisend. Weiter hilft sie sogar gegen Kälte. Je nach dem könnt ihr das Imprägniermittel dem Waschgang beigeben oder ihr nutzt dafür einen Spray.

Bonustipp: Spätestens nach drei Waschgängen solltet ihr die Imprägnierung erneuern. Jetzt ist eure Kleidung nicht nur sauber, sondern auch beständig für all eure weiteren Bergabenteuer.


Daunenausrüstung

Eure wasserabweisende Jacke ist jetzt wieder einsatzbereit. Doch wie sieht’s mit der Daunenjacke aus? Produkte mit Daunen- und Kunstfaserfüllung mögen Waschgänge nicht so sehr. Daher solltet ihr wann immer möglich darauf verzichten. Das hat einen einfachen Grund: Mit jeder Wäsche verliert die Daune einen Teil des natürlichen Fettgehaltes, was dazu führt, dass sie spröde wird, bricht und ihre Bauschfähigkeit sowie das Isolationsvermögen verliert. Wichtig bei diesen Produkten ist, dass ihr sie regelmässig an der Luft auslüftet. Flecken oder kleinere Verschmutzungen können gut mit klarem Wasser ausgerieben werden. Trotzdem, Isolationsbekleidung kann gelegentlich gewaschen werden. Beachtet dafür aber die folgenden Hinweise:

  • Alle Risse oder sonstige Schadstellen müssen vor dem Waschgang repariert sein.
  • Reissverschlüsse und Klettbänder schliessen und die Kordelzüge lösen.
  • Herstellerhinweise sind das A und O. Unbedingt genau lesen und sich danach orientieren.
  • KEINE Pulverwaschmittel, KEINEN Weichspüler und KEINE Bleichmittel verwenden
  • Eure Kleidung mag den Schonwaschgang bei 30-40 Grad
  • Spezielles Flüssigwaschmittel für Daunen- und Kunstfasern verwenden – NIE direkt auf die Wäsche geben.

Bonustipp: Spiel, Satz, Sieg - wenn euer Isolationsprodukt über eine Daunen- oder Synthetik-Isolation verfügt und der Hersteller keine anderen Anweisungen angibt, könnt ihr es im Tumbler trocknen. Gebt dazu zwei bis drei Tennisbälle in die Maschine, damit eure Füllung aufgelockert und so eine optimale Isolationsleistung hergestellt wird.


Handschuhe

Riechen eure Handschuhe ein wenig muffig? Spätestens wenn eure Hände die Geruchsnote eurer Handschuhe annehmen, ist es höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Bei Lederhandschuhen ist die Pflegeanleitung nicht gross anders als bei Daunen- oder Gore-Tex-Kleidung. Denn auch hier ist oberstes Gebot: Prüft, was die Pflegeanleitung des Herstellers sagt. Falls eure Handschuhe nicht im Schonwaschgang gesäubert werden können, so gilt es, eine Handwäsche vorzunehmen. Jetzt ist Feingefühl gefragt:

  • Zieht die Handschuhe an und lasst lauwarmes Wasser über die Aussenseite laufen – ganz sanft könnt ihr dabei eure Handschuhe reinigen
  • Falls viel Schmutz auf den Handschuhen ist, benutzt ein mildes Funktionswaschmittel – auf keinen Fall Seifenreiniger verwenden.
  • Spült dann sanft die Innenseite durch; kein verdrehen oder kneten des Handschuhs! Und eure Handschuhe mögen keine Tauchgänge.
  • Legt den Handschuh nun auf ein sauberes Handtuch und wiederholt die Prozedur mit dem zweiten Handschuh
  • Die beiden nassen Handschuhe wickelt ihr ins Handtuch und drückt sie langsam aus – ACHTUNG: Beginnt bei den Fingern in Richtung Handgelenk – auch hier ganz sanft sein
  • Lasst die Handschuhe in einem warmen Raum an der Luft trocknen; WICHTIG: Lederhandschuhe nie direkt auf die Heizung oder an die Sonne legen!
  • Sobald die Handschuhe mehr oder weniger trocken sind, zieht ihr diese wieder an, damit sie in Form gebracht werden können. Habt ihr sie in Form gebracht, so könnt ihr sie flach weiter trocknen.
  • Sind sie trocken, haben eure Handschuhe eine sanfte Massage verdient. Knetet sie weich.

Bonustipp: Zum Finish gehört ein Lederpflegemittel – um das Leder gegen Feuchtigkeit und Abnutzung zu schützen. Oberstes Gebot: sanftes einmassieren des Wachs!


Sonnenbrillen

Habt ihr den Durchblick noch? Ist eure Sonnenbrille für die geplante Tour geeignet? Und wie war das mit der Sonneneinstrahlung? Wusstet ihr, dass pro 1000 Höhenmeter die ultraviolette Strahlung um etwa 10% zunimmt? Bei der Wahl der richtigen Brille oder eben auch den passenden Gläsern hilft euch die Schutzkategorie. Denn in Europa wird eine verbindliche Klassifizierung vorgeschrieben. Und wie wisst ihr nun, welche Schutzkategorie nötig ist? Diese Frage lässt sich relativ leicht anhand der gewünschten Sportart beantworten:

  • Schnelle Sportarten (Trailrunning, Biken, Skitouren) - Kategorie 0 bis 1
  • Allrounder (Wander-, Kletter- oder sonstige Touren am Berg) - Kategorie 2 und 3
  • Strahlungsintensive Umgebung (Einsätze in Gletscherregionen) - Kategorie 4

Bei den schnellen Sportarten wie Trailrunning, Biken oder auch Skitouren wird Wert auf Schutz gegen Fahrtwind gelegt. Da geht es darum, keine tränenden Augen zu erhalten, um die herrliche Umgebung wahrnehmen zu können. Brillen mit mittleren bis dunklen Tönungen, wie es in der Kategorie 2 und 3 der Fall ist, sind für einen Standardtag am Berg am besten geeignet. Sie sind die Allrounder unter den Brillen und für so ziemlich jedes Vorhaben einsetzbar. Wenn’s dann aber in die Gletscherregionen geht, ist eine Brille der Stufe 4 unabdingbar. Reflexionen von Wasser, Eis, Schnee und der zunehmenden Höhe verstärken die Strahlung zusätzlich.

Bonustipp: Photochromatische Brillen decken die Kategorie 2 bis 4 ab – heisst, ihr könnt mit solchen Brillen Wandertouren aber auch gelegentlich Ausflüge ins Hochgebirge unternehmen. In diesem Blogbeitrag gibt’s viele weitere Infos dazu. 


Skihochtouren auf Gletschern: Hoch hinaus, wenn im Tal die Blumen spriessen.

Steigeisen & Pickel

Schleifen für bissfesten Grip. Spätestens im Steileis müsst ihr euch auf die Frontzacken eurer Steigeisen und auf die Haue eures Pickels vertrauen können. Nur scharfes Metall nagt sich im Eis fest und gibt euch Halt. Eure stumpfen Geräte bringt ihr ganz einfach wieder auf Touren: Mit einer handelsüblichen Feile. Achtet darauf, dass diese fein und flach ist. Der Rest ist relativ simpel:

  • Spannt euer Gerät in einen Schraubstock ein. Rätschen, Antistolleinsätze und dergleichen nehmt ihr vorher ab. Achtet auf ein sanftes Einspannen, ihr wollt eure Ausrüstung nicht zerquetschen.
  • Falls noch Spuren eurer letzten Tour vorhanden sind: Wascht diese mit ph-neutralem Seifenwasser ab und trocknet alles gründlich.
  • Nun schleift ihr Zähne und Schneide. Wichtig: Je weniger Metall ihr abtragt, desto besser. Eure Geräte müssen übrigens nicht messerscharfe Klingen werden.
  • Beim Schleifen achtet ihr darauf, dass ihr gerade Flächen kreiert.

Gleichzeitig könnt ihr vor allem bei den Steigeisen darauf achten, ob sich sonstige Schäden eingeschlichen haben. Funktioniert die Befestigung noch tadellos? Ist der Antistoll gut befestigt? Läuft die Grösseneinstellung reibungsfrei?

Bonustipp: Neue Pickel und Steigeisen am besten vor dem ersten Einsatz von allen Seiten fotografieren, damit ihr bei der Wartung genau sehen könnt, wie ihr sie in den Ursprungszustand schleifen könnt.

Übrigens keine Panik vor Flugrost. Der löst sich beim nächsten Einsatz – und der ist ja in der Regel nicht gerade zimperlicher Natur bei Eisgeräten. Gegen Rost hilft sonst ein üblicher Rostschutz (bitte keine Öle verwenden). Die Ausrüstung lagert ihr trocken bei Zimmertemperatur auf einer Zeitung.


Seile

Spätestens wenn es auf euren Frühlings-Hochtouren über Gletscher geht, werdet ihr auf ein Seil angewiesen sein. Längst vorbei sind die Zeiten von primitiven Hanfseilen – der heutige Seilstandard basiert auf synthetischen High Tech-Fasern und -Konstruktionen. Da lohnt es sich, euer Material öfters unter die Lupe zu nehmen und zu pflegen, schliesslich hängt unter Umständen wortwörtlich euer Leben daran. Das Ganze ist sogar relativ simpel:

  • Mit Augen und Händen prüft ihr regelmässig, ob sicht- oder spürbare Mantel- und Kernschäden vorhanden sind. Gerade dann, wenn ihr euer Seil das erste Mal für die anstehende Saison hervorkramt – aber natürlich gehört diese Inspektion zur regelmässigen Routine.
  • Bei starker Verschmutzung können Seile gewaschen werden. Dazu nutzt ihr ein mildes Waschmittel für synthetische Stoffe in lauwarmem Wasser. Alternativ gibt es Spezialwaschmittel extra für Seile.
  • Obschon es Nachteile hat: Ein Seil kann auch in die Waschmaschine getan werden. Dazu steckt ihr es einfach in einen alten Kissenbezug. Wichtig: Maximal bei 30 Grad, Wollprogramm und keinesfalls den Schleudergang verwenden.
  • Gewaschene, nasse Seile trocknete ihr unbedingt liegend. Seile niemals zum Trocknen aufhängen. Bitte auch nicht direkt in der prallen Sonne, sondern an einem kühlen, dunklen Ort.

Bonustipp: Seile haben keine unendliche Lebensdauer. Ihr solltet sie je nach Gebrauch regelmässig austauschen. Kaum benutzte Seile sortiert ihr nach 10 Jahren aus. Bei regelmässigem Einsatz und vielen Stürzen verkürzt sich diese Zeit massgebend. Empfehlungen könnt ihr bei den jeweiligen Herstellern entnehmen.


Für euren Campingtrip und herausfordernde Wanderungen.

Berg- & Wanderschuhe

Sie begleiten euch auf schönen Wegen und tragen euch zu atemberaubenden Aussichten. Da ist es doch wieder einmal angebracht, die Schuhe zu reinigen, damit sie euch auch noch bei vielen weiteren Touren begleiten können. Die Schuhreinigung hilft, nebst den ästhetischen Aspekten auch der Langlebigkeit des Materials. So gelingt die Reinigung eurer Berg- & Wanderschuhe:

  • Reinigt die Schuhe regelmässig mit einem Tuch oder einer Bürste, verwendet dazu lauwarmes Wasser
  • Ihr könnt auch ein pflegendes Schuh-Reinigungsmittel verwenden
  • Auch innen können die Schuhe gereinigt werden; dafür anstatt die Bürste einen Schwamm verwenden, damit das weichere Innenfutter nicht verletzt wird
  • Unbedingt vorher Einlegesohle herausnehmen und Schnürsenkel entfernen
  • Schuhe zwingend bei Raumtemperatur trocknen lassen! NIE in der Nähe einer Hitzequelle oder an der Sonne trocknen lassen
  • Zeitungspapier eignet sich hervorragend, um das Innenfutter zu trocknen; damit die Schuhe ausstopfen
  • Schuhe unbedingt imprägnieren, das trägt zur Langlebigkeit und Schmutzabweisung der Schuhe bei. Dafür am besten einen Imprägnierspray auf Wasserbasis verwenden.

Aber ACHTUNG bei Lederschuhen: Lederschuhe dürfen keinesfalls mit fetthaltigen Pflegemitteln behandelt werden. Grund ist, dass dann das Leder aufquellt und der Schuh so an Festigkeit verliert. Zudem werden die Poren im Leder geschlossen, heisst, dass sich dies negativ auf die Atmungsaktivität auswirkt. Deshalb unbedingt ein flüssiges Imprägniermittel verwenden.

Bonustipp: Schaut euch das Video von Mammut an, welches euch jeden Schritt genauestens erläutert.


Rucksäcke

Eure treuen Begleiter auf allen Abenteuer - damit auch alles Platz hat. Auch eure Rucksäcke können ab und an eine Wäsche vertragen. Aber bitte nicht in der Waschmaschine! Sonst leiden Tragegurt, Schnallen, Tragesystem und Materialien. Deshalb ist hier eine Handwäsche angesagt – und so funktioniert’s:

  • Rucksack von allem Inhalt befreien
  • Den Rucksack draussen ausschütteln, dann den groben Schmutz mit einem Tuch oder feinen Bürste beseitigen
  • Allenfalls das Tragegestellt im Innern entfernen
  • Mit einem weichen Lappen, warmem Wasser und ggf. mit etwas Waschmittel alle Rucksackteile sanft reinigen
  • Teile, wie Schulterträger und Rückenpolster sind stärker dem Schweiss ausgesetzt, diese benötigen oft eine gründlichere Reinigung
  • Rucksack gut auswaschen, bis keine Waschmittelreste vorhanden sind
  • Eine Imprägnierung schützt den Rucksack vor Alterung durch UV-Belastung und sorgt dafür, dass Schmutz nicht so schnell haften bleibt – ACHTUNG: trotz Imprägnierung wird der Rucksack nie komplett wasserdicht sein, es sei denn, es handelt sich explizit um einen solchen wasserdichten Rucksack.

Bonustipp: Rucksack kopfüber über die Badewanne oder einen Abfluss aufhängen, damit das Wasser gut abtropfen kann.


Zelte

Auf geht’s in die Natur – draussen übernachten. Auch eure Zelte bekommen ab und an ein wenig Schmutz ab. Wie bei den Rucksäcken gilt auch hier – nicht in der Waschmaschine waschen. Behandelt euer Zelt mit einer Handwäsche:

  • Flecken könnt ihr mit lauwarmem Wasser oder milder Seifenlauge vorsichtig abwaschen
  • Keine chemischen Reinigungsmittel verwenden, denn diese beschädigen das Material!
  • Schwamm oder ein weiches Tuch eignen sich, wenn’s hartnäckige Flecken hat
  • Imprägniert euer Zelt, damit der Abperleffekt des Aussenmaterial erhöht oder wiederhergestellt werden kann, wichtig sind die Herstellerangaben und die Angaben des Pflegemittels – also unbedingt genau lesen
  • Nahtdichter hilft euch, wenn Nähte am Aussenzelt oder am Zeltboden nicht abgetapt sind

Bonustipp: Wenn der Reissverschluss wieder einmal klemmt, nimm eine Zahnbürste zur Hilfe und behandle den Reissverschluss mit einem Silikonspray.

Und wenn ihr euch jetzt fragt, was denn mit dem Schlafsack zu tun ist, lest dazu den Beitrag zu den Daunenprodukten.


An den Fels und in die Vertikale.

Kletterschuhe

Die Zeit fliegt und ihr werdet bald schon wieder draussen an warmen Felsen emporklettern können. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um eure Kletterschuhe in Schuss zu halten. Angefangen beim grössten Problem, das wohl jede Kletterin und jeder Kletterer kennt: Der Geruch. Barfuss, nicht durchlüftet und enganliegend – Kletterschuhe bringen leider nicht die ideale Voraussetzung zur Bakterienvermeidung. Doch keine Sorge, mit einigen kleinen Tricks wird euer Schuhwerk wieder wie neu:

  • Das Wichtigste zuerst. Kletterfinken gehören niemals in die Waschmaschine. Ihr lauft dabei Gefahr, dass sie ihre Form verlieren, was gerade bei solchen Präzisionsgeräten äusserst unpraktisch ist.
  • Prinzipiell wascht ihr eure Kletterfinken von Hand. Lauwarmes Wasser, eine Bürste und ein feuchter Lappen sollten reichen.
  • Bei allzu starkem Geruch dürfen die Schuhe in einen Eimer mit warmem Wasser, dem ihr ein neutrales, mildes Waschmittel beigebt. Zum effizienten Schrubben hilft eine alte Zahnbürste.
  • Trocknen an der frischen Luft, jedoch fern von direkter Sonneneinstrahlung.

Bonustipp: Kriegst du die Bakterien in den Schuhen nicht weg, dann probiere, die Schuhe über mehrere Tage in einem Plastiksack in deinem Gefrierfach zu lagern. Das tötet die gestankverursachenden Bakterien ab.

Wenn es grob wird und ihr kleine Fetzen an eurer Sohle entdeckt, könnt ihr diese vorsichtig mit einem sanften Schleifpapier ausbügeln. So beugt ihr langfristigen Rissen vor.


Sicherheitsausrüstung

Klettergurt, Sicherungsgeräte, Karabiner, Expressen oder Schlingen; alles, was eurer Sicherheit dient, gehört regelmässig inspiziert (das Seil haben wir weiter oben behandelt). Hierzu gibt es ziemlich geradlinig keine Pflegetipps. Schaut euch tragende Nähte an, checkt Schnallen und Metallteile auf scharfe Kanten und Kratzer. Falls ihr Mängel entdeckt, ersetzt ihr das entsprechende Material. Bei aller Empfehlung auf Langlebigkeit und Wiederverwendung: Sobald Sicherheit der ausschlaggebende Faktor ist, solltet ihr keine Experimente wagen.

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