Hinter dem zwölften Türchen unseres Adventskalenders versteckt sich ein Berg, der im Rampenlicht des Skigebiet-Rummels mit unerwarteten Vorzügen aufwartet: Der Piz Corvatsch.
Er ist Namensgeber und Fixpunkt zugleich. Nordseitig des Piz Corvatsch im Oberengadin liegt das Skigebiet Corvatsch 3303, im Tal liegen ihm Silvaplana und St.Moritz zu Füssen. Während er einerseits voll im Griff der populären Tourismusdestinationen ist, bietet der Berg aber auch überraschende Kontraste.
Fakten zum Piz Corvatsch
- Lage: Oberengadin, Berninagruppe
- Nächstgelegene Orte: Silvaplana
- Höhe: 3451 Meter
- Skipremiere: Bereits 1898 gelingt es Philip Mark und Claudio Saratz, den Gipfel auf Skis zu besteigen. Vielleicht steht der Berg deshalb so im Zeichen des Wintersports?
- Namensherkunft: Corv bedeutet im Rätoromanischen Rabe. Atsch wiederum ist eine Vergrösserungssilbe. Der Piz Corvatsch heisst also grosser Rabe.
- Prost: Die Bergstation des Skigebiets beherbergt die höchstgelegene Whisky-Destillerie der Welt auf 3303 Meter über Meer.
Freeridetipp Piz Corvatsch
Nebst den vielen Pisten lässt sich am Piz Corvatsch auch eine spektakuläre Freeride-Abfahrt finden, die mitunter zu den besten der Region gehört.
Freeride-üblich geht es zuerst in aller Gemütlichkeit mit der Gondel bis ganz nach oben. Einmal bei der Bergstation der Corvatschbahn angekommen, fährt man zuerst rund 15 Meter auf der Piste ab. In der ersten scharfen Linkskurve verlässt man die Piste dann schliesslich rechterhand. Ab hier geht es steil weiter in eine Mulde, bei der man möglichst weit oben am Felsband traversiert.
Nach wenigen Metern erfolgt in nordwestlicher Richtung ein kurzer Aufstieg, nach dem sich ein prächtiges Couloir eröffnet.
Anfangs noch schmal, wird dieses rasch breiter und führt in weiten Hängen wieder ins Skigebiet zurück.
Bächli und der Piz Corvatsch
Jan Maurer, Marketingleiter bei Bächli Bergsport, hat eine besondere Erinnerung an den Piz Corvatsch:
Damals, während der Militärzeit, war unsere Truppe in der Chamanna Coaz am hinteren Ende des Val Roseg stationiert. Wie es so üblich ist, hiess es aus dem Nichts, dass wir mit einer kleinen Gruppe mit Material in Richtung Piz Corvatsch verschieben sollten. Natürlich bei denkbar miserablem Wetter und entsprechend minimalen Sichtverhältnissen.
Nach kurzer Kartenkonsultation zogen wir los. Laut Topo sollte unsere Übung keine grossen Schwierigkeiten zubereiten. Und dennoch befanden wir uns bald in unwegsamstem Gelände wieder. Vorwärtskommen war zäh, zwischendurch mussten wir abseilen, sehen konnten wir sowieso fast nichts. Schlichtweg: Es war mühsam.
Und plötzlich sahen wir Skitourengänger auf einem bestens gespurten Weg. Es stellte sich heraus, dass wir veraltetes Kartenmaterial studiert hatten und dadurch rund 50 Meter neben der angenehmen Aufstiegsroute endeten. Diese vermeintliche Mini-Distanz machte den Unterschied zwischen gemütlichem Winterwandern und beinahe unmöglicher, alpiner Kraxelei.
Heute würde uns das mit ständig aktualisierten Digital-Karten vielleicht nicht mehr passieren. Und dennoch: Die gute, alte Papierkarte findet trotzdem auch heute noch einen Platz in meinem Rucksack.
Der heutige Tagesgewinn
Hinter dem heutigen Türchen versteckt sich eine Tageskarte für das Skigebiet Verbier. Wenn ihr die Freeride-Abfahrten am Piz Corvatsch alle abgehakt habt, dann begebt euch in die andere Ecke der Schweiz: Im Wallis wartet mit Verbier nämlich das nächste Freeride-Paradies auf euch.
Dieser Preis ist leider schon verlost worden.
Hinweis zum Tourentipp: Der Beschrieb umfasst lediglich eine grobe Zusammenfassung. Eine detaillierte Planung mit Einbezug der aktuellen (Wetter-)Verhältnisse am Berg und der eigenen Fähigkeiten sind unbedingt zu berücksichtigen.
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