Viel weiter wie gerade kann
man ja von den heimischen
Bergen nicht weg sein. Und
dennoch: Hier in Sambia, am Katondwe
Missionsspital in Luangwa Boma, knapp
300 Kilometer östlich der Hauptstadt
Lusaka, bin ich genauso auf meine
Outdoor-Ausrüstung angeweisen wie
bei einem Biwak auf Hochtour. Gut, die
festen Bergschuhe brauch ich nicht.
Aber ohne meine Stirnlampe und eine
Powerbank geh ich nicht aus dem
Haus. Ohne geht hier im Busch nichts.
Tagsüber bei der Arbeit brauch’ ich sie,
weil die Beleuchtung zum Operieren
sonst nicht ausreicht. Und wenn ich
nachts vor die Türe will, ist die Petzl
überlebenswichtig, damit ich nicht aus
Versehen auf eine Schlange trete. Vor 20 Jahren war ich schon einmal für
zwei Jahre an einem Spital in Simbabwe
tätig. Damals war die ganze Familie
mit dabei. Mittlerweile sind unsere drei
Mädchen erwachsen. Da hat es meine
Frau und mich gejuckt, noch einmal
etwas Neues zu wagen. Wir haben uns
für ein Sabbatical in Afrika entschlossen,
nach 20 Jahren die Praxis in Zürich
verkauft und unsere Sachen gepackt.
Hier im Südosten von Sambia, an der
Grenze zu Mosambik und Simbabwe,
vertrete ich die Spitalleitung, eine
Nonne und Chirurgin. Meine Frau
arbeitet ebenfalls im Spital als Physiotherapeutin.
Wir wollten bewusst nicht
nur Reisen oder Urlaub machen,
sondern in die Kultur eintauchen, die
Menschen kennenlernen und mit ihnen
leben. Das ist extrem spannend. Das
Leben hier hat einen komplett anderen
Rhythmus. Zugegeben, das Stresslevel
ist auch niedriger als in Zürich, aber
anders würde man das bei der Hitze
auch nicht aushalten.
Ich habe festgestellt, dass ich auf die
Berge bestimmt ein Jahr verzichten
kann. Danach wird es dann schwer.
Neben der Familie sind sie auch ein
Grund, warum wir nach einem Jahr
zurück in die Schweiz gehen. Was mir
am meisten fehlt: die Bewegung. Denn
eigentlich bin ich schon regelmässig in
den Bergen unterwegs. Mit meiner
Frau vor allem auf Skitouren und Wanderungen.
Auf ein paar hohen Bergen,
wie dem Dom oder dem Zinalrothorn,
war ich auch. Aber bei den höheren
Sachen immer mit Bergführer, denn ich
bin kein Crack. Das ist es auch, was mir
an Bächli gefällt: Man muss als Kunde
eben kein eingefleisch ter Kletterer
sein, um ernst genommen zu werden.
Dazu kommt der wirklich exzellente
Service und der Nachhaltigkeitsgedanke.
Der ist mir besonders wichtig.
Du kannst die alten Schuhe bringen
und sie machen neue Sohlen drauf. Ich
darf nur nicht zu lange im Laden sein,
sonst kaufe ich immer zu viel.
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