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Adventskalender: Bergsportschulleiter Kasimir Schuler

Bächli Bergsport, Samstag, 03. Dezember 2022

Menschen und die Liebe zu den Bergen – in unserem Adventskalender stellen wir täglich eine Person vor, die ihre Leidenschaft und ihren Beruf mit der Alpinwelt verbindet. In unserem dritten Türchen stellen wir euch Kasimir Schuler vor, der die Bergsportschule Grischa in Avers mitleitet, selbst Bergführer ist und gleichzeitig seiner Tätigkeit als Bergbauer nachgeht.

Du bist Mitinhaber und in der Geschäftsleitung einer Bergsportschule, konkret der Bergsportschule Grischa GmbH – was hat dich zu diesem beruflichen Schritt bewegt?
Wir wollten etwas Eigenes machen, eigene Ideen umsetzen und Touren sowie Kurse mit Schwerpunkt in unserer Heimat anbieten. Zusätzlich war es einfacher und besser, eine GmbH zu gründen, um uns sozial und finanziell abzusichern.

Wie sieht dein Berufsalltag aus?
Ganz unterschiedlich. Im Moment steht mehr das Bergbauerntum und vor allem unsere vier Kinder im Mittelpunkt. Das heisst, zwischen der Befriedigung der Bedürfnisse der Kleinen steht im Sommer das Heuen sowie die Alpung der Mutterkühe und Schafe an - im Winter morgens und abends die Versorgung der Tiere im Stall. Daneben erkämpfe ich mir Zeit, um gerade im Winter Touren auf den Ski oder im Eis zu führen, sowie im Büro nicht unterzugehen.

Wo siehst du die grössten Herausforderungen im Betrieb einer Bergsportschule?
Alles abzudecken und nichts zu vergessen. Damit meine ich Dinge wie Marketing, neue Angebote entwickeln, Preisgestaltung, Versicherungen, Buchhaltung, Gästebetreuung, Netzwerke aufbauen, gute Kontakte erhalten und so weiter. Dafür braucht es ein super Team, in welchem alle am gleichen Strang ziehen. Das braucht viel Geduld, Kompromissbereitschaft und Nachsicht. Oft diskutiert man etliche Male über die gleichen Dinge.

Bergsport und Outdoor-Aktivitäten erleben seit längerem einen Boom. Wie nehmt ihr das wahr?
Es hat zwei Seiten der Medaille. Einerseits ist es schön zu sehen, wie viel Interessen an den Touren und Kurse vorhanden ist. Andererseits sind Touren, welche früher als Geheimtipp galten, mittlerweile überlaufen. Hier ist man als Bergführer stets in einem Spannungsfeld: Man bringt immer mehr Leuten die Faszination der Berge näher und sieht zugleich, dass dadurch ein Teil dieser Faszination der Bergwelt - sprich Abgeschiedenheit, Einsamkeit, Unberührtheit - verloren geht.

Was ist dein wichtigstes Credo, das du deiner Kundschaft mitgeben willst?
Das Wichtigste ist, dass wir Bergsportler uns immer bewusst sind, dass wir nur vorübergehende Gäste in der Bergwelt sind. Es gibt sehr viele Interessensgruppen an dieser beschränkten Natur. Wenn wir uns nicht vorbildlich verhalten und unsere Spuren – von Abfall über Exkremente bis zu Biwakplätzen - auf ein Minimum beschränken, werden Einschränkungen zusätzlich zunehmen.

Hast du einen Lieblingskunden oder eine Lieblingskundin?
Spannend ist die Abwechslung. Man trifft als Bergführer auf so viele spannende Menschen mit den verschiedensten Geschichten und Berufen. Andererseits freut es mich riesig, wenn derselbe Gast immer wieder mit mir unterwegs ist.

Wie bist du am liebsten privat in den Bergen unterwegs?
Beim Erkunden und Erschliessen von alpinen Mehrseillängentouren im Felse und Eis oder gemütlich fasziniert mit Kinderaugen.

Gibt es etwas, das du der Bergsportgemeinde mit auf den Weg geben möchten?
Nochmals: Versucht, ein Minimum an Spuren zu hinterlassen. Zusätzlich ist es wichtig, dass man sich regional beziehungsweise lokal informiert, was ok ist und was nicht. Fast überall gibt es Leute, welche unentgeltlich sehr engagiert sind, damit der Zugang zu den Bergen bestehen bleibt. Das bedingt aber auch, dass man sich als Bergsportler an geltende Regeln hält, sonst steht man mit schlechten Karten da, wenn es um die Diskussion geht, ob ein Felsen erschlossen werden darf oder nicht oder ob eine neue Wildruhezone eingeführt wird.


Der heutige Tagespreis

Hinter unserem dritten Türchen versteckt sich ein Chalk Bag Giant von Red Chili.
Dieser Preis ist leider schon verlost worden.

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